Fußball

Kann Trainerwechsel bei Sturm Rapid helfen? Ein „Sieg“ bei Wurmbrand

Noch drei Runden in diesem Jahr, vor denen eigentlich alles dafür spricht, dass Tabellenführer Sturm Graz als „Winterkönig“  in die Pause geht. Drei Punkte Vorsprung auf Rapid, dazu die deutlich bessere Tordifferenz und kein Gegner aus den ersten sechs: Samstag daheim Austria Klagenfurt, danach auswärts Altach und WSG Tirol. Rapid spielt Samstag in Innsbruck, danach daheim gegen Blau Weiß Linz und am 8. Dezember in Salzburg. Es gibt aber doch einige, die glauben, dass der Neuanfang bei Sturm nach dem Abgang von Trainer Chris Ilzer Rapid helfen könnte.  Sturm hat seit sieben Runden nicht verloren (fünf Siege, zwei Unentschieden), in den letzten fünf Duellen gegen die Kärntner kein Tor kassiert. Klagenfurts Trainer Peter Pacult glaubt nicht, dass der Trainerwechsel spurlos an der Mannschaft vorbeiging, spricht aus eigener Erfahrung aus seiner Spieelrzeit. Das war in der Saison 1991/92 beim FC Tirol, als Ernst Happel nach dem Grunddurchgang an seinen Assistenten Horst Hrubesch übergab, weil er neuer Teamchef wurde. Am Ende wurde Tirol punktgleich mit den Austrias aus Wien und Salzburg Dritter. Den Platz belegten die Tiroler allerdings auch unter Happel.

Rapids Trainer Robert Klauß hat sich mit diesen Gedanken nicht beschäftigt. Weil Rapid erst nächstes Jahr in der Meisterrunde auf den Titelverteidiger treffen wird. Sein Thema ist vorerst nur das Spiel am Innsbrucker Tivoli am Samstag gegen Tirol, dann kommen fünf Tage später die Shamrock Rovers aus Irland in der Conference League.  Die Tiroler waren letztes Jahr der erste Auswärtsgegner von Rapid in der Ära von Klauß, die am 25. November begann. Damals gab es einen Wintereinbruch, musste das Match drei Tage verschoben werden, dann gewann Rapid auf teilweise schneebedecktem Terrain mit Mühe 2:1. Diesmal sind die Wetterprognosen günstig, hat sich die Personalsituation durch die Länderspielpause verbessert: „Beim Training hat es auf dem Platz ziemlich voll ausgesehen“. sagte Klauß bereits Donnerstag. 20 Feldspieler waren dabei. Auch Bendegüz Bolla, der beim ungarischen Team wegen Problemen mit der Hüfte nicht zum Einsatz kam. Stürmer Dion Beljo bestand im kroatischen U 21-Team den Fitnesstest, Moritz Oswald trainierte nach seiner Knieverletzung voll mit. Auch der Schwede Isaak Jansson, aber der Einsatz in Innsbruck käme zu früh. Mt dem im August verpflichteten marokkanischen Stürmer Ryan Mmaee, der noch kein Spiel bestritt, rechnet Klauß erst nächstes Jahr. Nicht überraschen kann dies den Sportchef der Admira. Als Peter Stöger im Herbst 2021 die Grün-Weißen aus Budapest, Ferencvaros, trainierte, gehörte Mmaee zum Kader, war aber oft außer Gefecht. Tirols Trainer Philipp Semlic bezeichnete Rapid als derzeit schwerst möglichen Trainer. Unter ihm gewannen die Tiroler in dieser Saison noch nie zweimal hintereinander, vor der Länderspielpause gelang mit 1:0 gegen Altach der erste Heimsieg. Den konnte Tirol gegen Rapid bei sieben Anläufen bisher nicht feiern. Ein Unentschieden und sechs Niederlagen

Ein „Sieg“ gelang Rapids Sportchef Markus Katzer schon vor dem Spiel in Tirol: die vorzeitige Vertragsverlängerung mit der 18 jährigen Stürmerhoffnung Nikolaus Wurmbrand um zwei Jahre bis 2028. Katzer lobte das fußballerische Potenzial, die immense Schnelligkeit, die Torgefährlichkeit und das Spielverständnis bei dem Talent, das sein bisher einziges Bundesligaspiel in Rapids Startelf am 14. September in Wolfsberg beim 1:1 mit dem Führungstor krönte. Aber danach kam er nur noch zu Kurzeinsätzen: 19 Minuten im Derby gegen Austria (Bild), zehn gegen den LASK, vier gegen Hartberg, je drei in Graz gegen GAK und Sturm. Nur im Cup gehörte er zweimal zu den ersten elf. Gegen Donaufeld und bei der Blamage gegen Stripfing.

Red Bull Salzburg hat vor der Winterpause zwei Spiele mehr als Sturm und Rapid, die Nachtragspartien gegen Hartberg und Austria Klagenfurt. Nach drei Runden ohne Sieg empfangen die schwächelnden Salzburger Samstag mit dem LASK jene Mannschaft, gegen die es im Oktober 2023 die bisher letzte Heimniederlage gab. „Wir haben etliche Dinge zu verbessern, daran arbeiten wir intensiv“, versicherte Trainer Pep Lijnders. Kapitän Alexander Schlager nahm vor dem Duell gegen seinen Ex-Klub die Mannschaft in die Pflicht: „Es geht sehr viel darum, Leidenschaft auf den Platz zu bringen!“

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Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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