Fußball

Klagenfurts Sensation „entwertete“ Austrias Pflichtübung

Die Wiener Austria erfüllte ihre „Pflicht“ mit dem 3:0 (1:0) gegen Hartberg vor 10.800 Zuschauern, verteidigte Platz sechs, kam aber der Meisterrunde noch keinen großen Schritt näher. Weil sich die Violetten aus Klagenfurt, zuvor in diesem Jahr sieglos und ohne erzieltes Tor, unerwartete zurückmeldeten. Mit einem überraschenden und auch glücklichen 2:1 (1:1) in Graz bei Vizemeister Sturm, der seine erste Niederlage seit 20. August (0:1 gegen LASK) bezog, dabei einmal die Latte und danach dreimal die Stage, zuletzt durch den 17 jährigen Debütanten Leon Grgic traf. Damit bleibt das Rennen um die Meisterrunde vor den letzten drei Partien offen. Klagenfurt blieb auf Tuchfühlung mit der Austria, liegt nur zwei Punkte zurück, hat zwei Heimspiele (Altach, Hartberg), gastiert vor der Punkteteilung noch in Lustenau. Ein leichteres Restprogramm als das der Austria, die noch nach Ried und Graz zu Sturm muss, ehe das Wiener Derby gegen Rapid folgt. Das kann sehr delikat werden.

Der zweite Sieg der Austria im zweiten Heimspiel unter Trainer Michael Wimmer mit dem zweiten Doppelpack von Haris Tabakovic wurde durch Klagenfurts ersten Sieg über Sturm nach fünf Niederlagen in der Bundesliga und einer im Cup „entwertet“.  Wimmer lehnt es weiterhin ab, sich an Rechenspielen zu beteiligen: „Wir müssen unsere Aufgaben erledigen“. Samstag gelang es, weil die Austria die effizientere Mannschaft war. Eine Runde zuvor bei der Niederlage in Lustenau war es umgekehrt. Gegen Hartberg nützte es Tabakovic zum 1:0, dass Hartbergs kroatischer Innenverteidiger Marin Karamarko bei einem Pass von Manuel Polster nach 31 Minuten nicht gut stand. Wenige Minuten zuvor hätte der Ex-Austrianer Dominik Prokop Hartberg in Führung bringen können. Das 2:0 fiel durch einen Elfmeter, den Hartbergs Kapitän Jürgen Heil durch ein Foul an Reinhold Ranftl unnötig verschuldete, Tabakovic schickte Tormann Raphael Sallinger ins falsche Eck. Das 3:0 leitete ein missglückter Rückpass von Karamoko ein, Manfred Fischer traf nach perfekter Vorarbeit von Nikola Dovedan: „Wir schießen uns die Tore selbst und sind im Strafraum zu umständlich“, klagte Hartbergs Trainer Markus Schopp zurecht. Er setzte wie in seiner ersten Ära bei Hartberg auf Ballbesitz und spielerische Mittel, um den Klassenerhalt zu schaffen. Mit solchen Fehlern wird das nicht gelingen. Bei Austria spielte es keine Rolle, dass Tormann Christian Früchtl zur Pause mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausschied. Sein Ersatz, der 24 jährige Steirer Mirko Kos, blieb in seinem zweiten Bundesligaeinsatz fehlerlos.

In Graz schien vor 12.025 Zuschauern alles den erwarteten Lauf zu nehmen. Sturm ging durch ein Kopftor von Innenverteidiger David Affengruber nach Freistoß von Manprit Sarkaria in Führung, zwei Minuten später fiel der Ausgleich, weil Affengruber im Zweikampf mit Nicola Wimmer einen Pass von Simon Straudi ins eigene Tor ablenkte. Klagenfurts Trainer Peter Pacult bot erstmals die Winterkäufe, die Sturm-Leihgabe Vesel Demaku und Ex-Rapidler Nicolas Binder von Beginn an auf, fand mit dem 5-3-2 das richtige Konzept: „Wir holten aus wenigen Chancen das Maximum heraus“ wusste er, warum es nach vier Niederlagen und einem Unentschieden den ersten Sieg seit 23. Oktober (1:0 bei Rapid) gelang. „Uns fehlte außer etwas Glück vor allem Schärfe und Präzision“, gab Sturms Trainer Christian Ilzer zu. Für den Siegestreffer sorgte Markus Pink (Bild oben), der Führende der Torschützenliste, mit seinem 13. Saisontor, dem ersten seit 5. November oder drei Runden. Red Bull Salzburg hat es sicher gefreut. So kann Sonntag mit einem Heimsieg über Schusslicht Ried der Vorsprung auf Sturm auf neun Punkte vergrößert werden.

 

 

 

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