Alles schien perfekt zu laufen für Florian Kainz. Vor eineinhalb Wochen brachte seine Frau Nadine den kleinen Theo auf die Welt, er selbst überzeugte in der Vorbereitung, war richtig gut darauf, gilt inzwischen als anerkannter Leistungsträger beim 1. FC Köln. Auch in der anspruchsvollen Fanszene. Wenn nicht nur diese Schmerzen im rechten Knie gewesen wären. Deswegen sagte der 27 jährige Ex-Rapidler Teamchef Franco Foda, seinem früheren Trainer bei Sturm Graz, für die Nations League-Spiele nächste Woche in Norwegen und gegen Rumänien ab. Mittwoch musste er das Kölner Trainingslager in Donaueschingen abbrechen, kehrte nach Köln zurück. Zur Magnetrsonanz-Untersuchung in der Mediapark-Klinik. Freitag Vormittag wurde er operiert. Aber der 1. FC Köln machte aus der Diagnose und der Heilungsdauer ein Geheimnis. Stellte nur fest, dass Kainz nach einer erfolgreichen Operation vorerst ausfällt, wünschte „Kainzi“ alles Gute.
Das lässt darauf schließen, dass es sich um mehr als eine Meniskus-Verletzung und Arthroskopie handelte. Dass etwas schwereres passiert sein muss. Kainz schwor auch seinen Bekanntenkreis auf Schweigen in, um die Klublinie zu wahren. Um einen Kreuzbandriss handelt es sich aber nicht. Kölns Trainer Markus Gisdol sprach von einem herben Verlust. Das sieht alles nach einer längeren Pause aus. Für den Bundesligastart am 18.September ist Kainz sicher keine Thema. Denn Gisdol forderte zugleich, einen Ersatz für den Flügelflitzer am Markt zu suchen und zu verpflichten. Ein bitterer Rückschlag für Kainz, der letzte Saison mit fünf Toren und sieben Assists der zweitbeste Scorer des 1.FC Köln war. Es lauft wohl darauf hinaus, als sollte er nicht nur im September, sondern auch bei den Oktober-Spielen in Nordirland und Rumänien Österreichs Team nicht zur Verfügung stehen.
Seit Samstag gibt es den fünften Ausfall für die September-Spiele nach David Alaba, Marko Arnautovic, Kainz und Valentino Lazaro: RB Leipzigs Mittelfeldmotor Konrad Laimer sagte wegen Schmerzen im Kniebereich, verursacht durch ein Knochenödem, ab. Statt ihm wird Foda am Montag Union Berlin-Kapitän Christopher Trimmel im Pörtschacher Werzer-Hotel begrüssen.