Eishockey

Leider: Die „Ösis“ machten sich selbst zu Dösis! Um Rettung wieder mit Reinbacher

„Macht die Ösis zu Dösis“ forderte das deutsche Massenblatt „Bild“ von seinem Eishockeyteam vor dem Duell gegen Österreich. Nach dem 4:2 (2:1, 1:0, 1:1)-Sieg feierte „Bild“ den Torwartgiganten Matthias Niederberger. Er war tatsächlich der beste Deutsche mit entscheidenden Saves, unter anderem gegen den zum besten Österreicher gewählten Marco Rossi (Bild). David Kickert hingegen sah im ersten Drittel sowohl bei der deutschen Führung als auch beim zweiten Treffer unglücklich aus. Aber es wäre falsch, den Salzburg-Goalie zum Sündenbock zu machen. Im ORF-Interview nahmen Verteidiger David Maier und Benjamin Nissner das 0:1 und 1:2 auf ihre Kappe. Nissner, weil der den Puck abfälschte.

Mit einer kompakten Defensive hätten vielleicht die zwei von Lugano-Legionär Bernd Wolf (zum 1:1) und Lukas Haudum (zum 2:3) erzielten Tore zu einem Sieg gereicht. Denn die Leistung von Deutschland war schwächer als bei ihren knappen Niederlagen gegen Schweden, Finnland und die USA. Aber andererseits bleibt auch die Effizienz ein Thema. Die war bei Deutschland besser. Wolf nützte erst die dritte Chance zum Ausgleich, die ersten zwei ließen Haudum und Rossi aus. Im zweiten Drittel hatten Kapitän Thomas Raffl und Haudum den Ausgleich erzielen können, ehe das 1:3 fiel. Typisch für die fünfte Niederlage im fünften WM-Spiel war das entscheidende vierte Tor: 1:38 Minuten vor Schluss holte Teamchef Roger Bader nach einem Time-Out Kickert für einen sechsten Feldspieler vom Eis. 36 Sekunden später unterlief ausgerechnet dem besten und solidesten Verteidiger, Dominique Heinrich, an der blauen Linie der Fehler, den Nico Sturm, vor einem Jahr mit Colorado Stanley Cup-Sieger, zu seinem zweiten Tor nützte. Bitter. Apropos Verteidiger: Samstag wird in der mit 13.000 Zuschauer ausverkauften Nokia-Arena David Reinbacher gegen Weltmeister und Olympiasieger Finnland sein Comeback feiern. Heinrich und Raffl werden hingegen für das entscheidende Spiel um den Klassenerhalt gegen Ungarn am Montag geschont. Finnland fertigte Freitag Ungarn 7:1 ab.

Bader sprach von der klar besten Leistung bei dieser WM gegen einen individuell sehr guten Gegner, weshalb ihm ORF-Experte Peter Znenahlik Realitätsverweigerung vorwarf. Im deutschen TV-Sender wurde von einem überraschend starken und sehr strukturiertem österreichischem Team gesprochen. Als Sieger fällt Lob für die Verlierer sicher nicht sehr schwer.

 

Foto: IIHF.

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