Liverpool trägt Trauer! Der Traum von der Titelverteidigung in der Champions League ist vorbei. Beendet von der Rückkehr des leidigen Tormannthemas. 2018 war Liverpool im Finale von Kiew beim 1:3 gegen Real Madrid an den Fehlern seines deutschen Tormann Lloris Karius gescheitert, eineinhalb Jahre später Mittwoch Abend an der Anfield Road gegen Atletico Madrid wurde Erinnerungen daran wieder wach. Weil ein Fehler von Liverpools 33 jährigen spanischem Keeper, dem Ersatz für den verletzten Alisson, dem Match wieder die Wende gab, als es in der ersten Hälfte der Nachspielzeit für Liverpool zu laufen schien. Im teils sintflutartigen Regen dominierte Liverpool klar, ging knapp vor der Pause durch einen Kopfball des Holländer Georgino Wijnaldum in Führung, ließ nach der Pause viele Chancen liege scheiterten an Superreaktionen von Atleticos Weltklassetormann Jan Oblak. Daher Nachspiel. Als in der 94.Minute der Brasilianer Roberto Firmino den überragenden Oblak bezwang, schien alles in Richtung Liverpool zu kaufen.
Aber dann kippte das Spiel völlig unerwartet. Adrian spielte bei einem Abschlag den Ball Joao Felix in die Beine. Der 20 jährige Portugiese setzte Marcos Llorente ein, der aus 20 Metern mit einem haltbaren Schuss Adrian bezwang. Schon damit war Atletico aufgestiegen. Marcos Llorente (Bild oben) setzte in der letzten Minute der ersten Hälfte der Nachspielzeit noch einen darauf, sorgte für den Ausgleich. Und nach 121 Minuten traf Alvaro Morata nach Pass von Llorente sogar zum 3:2 (2:2, 0:1, 0:1)-Auswärtssieg von Atletico. Unglaublich, der Fünfte der spanischen La Liga eliminierte Englands Fast-Meister mit 4:2. Damit schieden innerhalb von zwei Tagen mit Tottenham und Liverpool nicht nur zwei englische Klubs aus, sondern auch beide Finalisten der letzten Saison. Atletico Madrids temperamentvoller Trainer Diego Simeone hatte das goldene Händchen: Er tauschte mit Marcos Llorente den Matchwinner nach 56 Minuten für Diego Costa ein. Ein defensiver Mittelfeldspieler statt eines Stürmers. Und der traf zweimal. Auch Routinier Morata kam von der Bank. Beide Torschützen von Atletico haben eine Vergangenheit beim Stadtrivalen Real Madrid. Aber den entscheidenden Unterscheid machte der Tormann aus: 16 Schüsse auf Oblak ergaben zwei Tore, sechs auf Adrian drei. Wahnsinn. Am Ende war von Superstimmung an der Anfield Road nichts mehr zu merken. Enttäuschte Fans verließen vor dem Schlusspfiff ihre Plätze Das gibt es in Liverpool zu selten.
Eine Seltenheit bedeutete auch der Aufstieg von Paris St. Germain unter die letzten acht durch das 2:0 (2:0) gegen Borussia Dortmund vor leeren Tribünen. Damit gelang es dem vor drei Jahren bei Dortmund entlassenen Trainer Thomas Tuchel, den Fluch des französischen Meisters zu stoppen, der in den letzten drei Jahren mit seiner Startruppe stets im Achtelfinale gescheitert war. Neymar per Kopf nach einem Eckball von Angel di Maria nach 26 Minuten und Ex-Bayern-Verteidiger Juan Bernat in der Nachspielzeit der ersten Hälfte erzielten die Tore zum Aufstieg. Mit ein Grund für das K.o. von Dortmund war auch, dass Ex-Salzburg Torjäger Erling Haaland nach bisher 12 Toren in 10 Pflichtspielen darunter zwei zum 2:1 im Hinspiel, völlig harmlos blieb nie ins Spiel fand. Rund 5000 Fans von Pars St,Germain feierte vor dem Prinzenparkstadion eine Riesenparty: Ihre Fangesänge wurden ins Stadion übertragen, sie schossen Böller und Raketen ab. Ein Pariser Feuerwerk.