Fußball

Liverpool und der Vergleich zwischen Holland und Österreich

Wer Montagabend via Sky verfolgtet, wie Liverpool am Boxing Day zumindest bis Donnerstag, bis zum Heimspiel von Arsenal gegen West Ham, die Tabellenführung der Premier League durch das 2:0 bei Burnley eroberte, der machte sich für den 25. Juni etwas Sorgen. An diesem Tag geht es für Österreich im Olympiastadion von Berlin gegen Holland wahrscheinlich um den Aufstieg ins Achtelfinale der Europameisterschaft. Bekommt es mit zwei oder drei Spielern zu tun, die momentan zum Erfolgslauf von Liverpool gehören. Das ist einmal Kapitän und Abwehrchef Virgil an Dijk, der große Rückhalt sowohl am Tag vor Weihnachten beim 1:1 im Spitzenduell gegen Arsenal als auch in Burnley.  Dem 32 jährigen, mit der Erfahrung von vorerst 64 Länderspielen kann man durchaus zutrauen, in sechs Monaten auch Österreichs Offensive ähnlich gut in Griff zu haben wie die von Arsenal, kaum Torchancen zuzulassen. Von Österreichs Kapitän und Abwehrchef David Alaba kamen diese Tage via Instagram die ersten Fotos nach der Kreuzbandoperation. Wie er in seinem Penthouse bei Kitzbühel die Feiertage verbringt. Verbunden mit der Frage, ob er das Comeback bis zur Europameisterschaft schaffen wird.

Aber selbst ohne Alaba würden die Qualitätsunterschiede in der Defensive zwischen Österreich und Holland nicht so groß sein, wie sie an vorderster Front zu befürchten sind. Michael Gregoritsch, derzeit Österreichs Stürmer Nummer eins, müsste in der Form seines Lebens sein, um mit Cody Gakpo mithalten zu können. Dabei ist der Holländer bei Liverpool gar nicht gesetzt. Aber wenn er spielt, dann zeigte er seine Klasse und Dynamik. Die auch der LASK bei der 0:4-Abfuhr gegen Liverpool an der Anfield Road kennenlernte. Damals erzielte Gakpo zwei Tore (Bild). Außer Gregoritsch gibt es in Österreichs Angriff derzeit nur Fragezeichen. Wird sich Max Entrup bei Hartberg so weiter entwickeln wie im Herbst, wird Sasa Kalajdzic ab Jänner in neuer Umgebung zu mehr Spielpraxis kommen, damit auch zu seiner Form finden? Der Zweimeter-Riese ist nicht der Stürmertyp, den Österreich Teamchef Ralf Rangnick „bevorzugt“. Das wäre schon eher Junior Adamu. Aber ob der künftig bei Freiburg mehr Einsatzzeiten erhalten wird als im Herbst? Blieben nich zwei, die bei der Europameisterscahft 35 Jahre alt sein werden. Nämlich Marko Arnautovic und Rapid-Kapitän Guido Burgstaller. Arnautovic nützte vor Weihnachten die Verletzung von Weltmeister Lautaro Martinez, um sich beim 2:0-Pflichtsieg von Italiens Tabellenführer Inter Mailand gegen den Zwölften Lecce mit einem Fersler-Assist zum zweiten Treffer in Erinnerung zu rufen. Freitag gastiert Inter beim Nachzügler FC Genua, Samstag Teamverteidiger Stefan Posch mit dem Sensationsvierten Bologna beim 17. Udinese nahe der Grenze zu Österreich.

Der dritte Holländer, der bei Liverpool Klasse zeigt, wenn er spielt: Mittelfeldmotor Ryan Gravenberch. Aber im Mittelfeld kann Österreich im Vergleich zu „Oranje“ am besten dagegenhalten. Da könnte es dank Xaver Schlager, Konrad Laimer, Christoph Baumgartner und Nicolas Seiwald keinen Nachteil geben. Laimer tankt derzeit auf den Malediven Kräfte für das EM-Jahr. Einer bereitete bei der Reha in Österreich sein Comeback vor: Patrick Wimmer, Ende Oktober nach einem Syndesmosebandriss operiert, ist im Jänner beim Wolfsburg-Trainingslager in Portugal wieder dabei. Im Februar glaubt er, wieder voll einsatzfähig zu sein.

Foto: FC Liverpool.

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