Fußball

Mit Dortmund-Held Haller freuten sich auch drei Österreicher

Borussia Dortmund braucht nächsten Samstag einen Heimsieg vor 81.000 Zuschauern gegen Mainz, um erstmals seit 2012, der Ära von Jürgen Klopp, wieder deutscher Mister zu werden. Möglich machte dies nach der Bayern-Heimpleite gegen Leipzig Dortmunds 3:0 (0:0)-Auswärtssieg am Sonntag in Augsburg. Damit holte Dortmund in 18 Spielen elf Punkte mehr als Bayern. Alles spricht für die Borussia. Dortmunds Gegner Mainz, bei dem Österreichs Teamstürmer Karim Onisiwo einen neuen Zweijahresvertrag bekam, erlitt mit dem 1:4 (1.1) gegen den VfB Stuttgart die vierte Niederlage hintereinander. Stuttgart verließ damit die Abstiegsplätze. Hertha BSC Berlin ist bereits abgestiegen, auf dem zweiten Abstiegsplatz steht vor der letzten Runde Schalke, am Relegationsplatz Bochum mit dem Österreicher Kevin Stöger und Ex-Austria-Trainer Thomas Letsch. Stuttgart ist aber noch in Abstiegsgefahr, Augsburg könnte noch auf den Relegationsplatz zurückfallen.

Augsburg spielte gegen Dortmund ab der 38. Minute mit zehn Mann, da Verteidiger Felix Udokhai für eine Notbremse gegen Ex-Salzburg-Torjäger Karim Adeyemi die rote Karte sah. Die erlösenden Tore erzielt nach der Pause Sebastien Haller. Ausgerechnet er. Im Herbst stand er wegen  Hodenkreb nicht zur Verfügung, sein erstes Bundesligaspiel für Dortmund bestritt er am 22. Jänner daheim gegen Augsburg. In Augsburg schoss er mit seinen erlösenden zwei Toren zur 2:0-Führung Dortmund an die Tabellenspitze. In den letzten sechs Spielen erzielte er sechs Treffer, insgesamt sind es neun in achtzehn Partien.

Mit Haller freuten sich auch drei Österreicher. Einer in Kärnten, zwei in Salzburg. Das hat mit seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt in der Saison 2018/19 zu tun, in denen er in 41 Partien 20 Tore erzielte. Sein Mitspieler war der Kärntner Martin Hinteregger, sein Trainer der in Salzburg ansässige Adi Hütter. Bei ihm entwickelte sich der vermeintliche Fehlkauf Haller zum gefürchteten Torjäger, ehe ihm vor dem UEFA-Cup-Semifinale gegen Chelsea eine Adduktorenoperation drohte. Hütter wusste aus aktven Zeiten, dass der Salzburger Sportwissenschaftler Franz Leberbauer eine spezielle Methode entwickelte, die rasche Heilung bei Adduktorenverletzungen oder auch Schambeinentzpndungen möglich macht.

Beim Retourspiel in London, bei dem Frankfurt im Elfmeterschießen ausschied, war Haller wieder dabei. Danach verkaufte ihn Frankfurt um 50 Millionen Euro an West Ham, Nach einer Operation wäre dieser Preis nie zu erzielen gewesen. In London lief es für Haller nicht gut, nach zwei Jahren wechselte er für nur noch 22,5 Millionen zu Ajax Amsterdam. Letzten Sommer kaufte ihn Dortmund um 31 Millionen, sah in ihm den Nachfolger für Erling Haaland. Doch dann kam die Krebsdiagnose. Jetzt bahnt sich ein Happy End für alle Beteiligten an.

Kein Happy End gibt es aller Voraussicht nach für Österreichs Teamspieler Max Wöber nach seinem ersten halben Jahr bei Leeds. Nach dem  1:3 in London gegen West Ham ist der Abstieg theoretisch zwar noch zu vermeiden, aber praktisch nicht. Dazu müsste Leeds in der letzten Runde daheim Tottenham schlagen, Everton aber gegen Bournemouth verlieren. Das wäre ein Wunder auf der Insel. Wöbers „Glück“: Es gibt für ihn Interessenten aus der Premier League.

 

Foto: Borussia Dortmund.

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