Am rot-weiß-roten Nationalfeiertag gab´s für zwei der drei Österreicher in der National Hockey League auch einen sportlichen Grund zum Feiern: Michael Grabner traf im Madison Square Garden beim 5:2 der New York Rangers über die bisher sieglosen Arizona Coyotes zum 3:1 und Endstand ins leere Tor, Thomas Vanek eröffnete beim 6:2-Heimsieg der Vancouver Canucks über die Washington Capitals mit ihrem russischen Topstar Alex Owetschkin durch seinen einzigen Schuss im ganzen Spiel den Torreigen. Vanek ist mit dem zweitschwächsten Team der vergangenen Saison bisher überraschend der Österreicher mit den meisten Siegen und Toren: Vancouver gewann sechs seiner zehn Partien, Michael Raffl mit den Philadelphia Flyers (Donnerstag 4:5 in Ottawa) nur fünf, Grabner gar nur drei von elf.
Aber die neuformierte Linie mit dem Kärntner, Rookie-Center Boo Nives und dem Russen Pawel Buchewitsch entschied das Nachzüglerduell für die Rangers. Grabner stand bei vier der fünf Toren der Sieger am Eis, hält jetzt bei drei Treffern. Einen mehr hat Vanek erzielt: sein vierter war typisch für ihn. Sozusagen ein Volley im Eishockey. Er übernahm einen Rebound von Torhüter Brad Holtby noch in der Luft, der Puck flog am Keeper vorbei ins Netz. Das war der vierte Sieg hintereinander für die Canucks, letzte Saison das zweitschwächste Team der Liga. Jetzt liegen sie in der Pacific Division hinter den Los Angeles Kings und dem Sensationsneuling Las Vegas Golden Knights, der von seinen ersten acht Spielen sieben gewann und nur eines verlor, auf Platz drei. Der würde zur direkten Play-off-Qualifikation reichen. Aber gesamt der viertbeste Mannschaft in der Western Conference zu sein bedeutet zu Beginn der Saison nur eine Momentaufnahme. Wenn auch eine erfreuliche: „Die Bilanz kann sich sehen lassen“, behauptete der 33jährige, „wir sind gut unterwegs. Der Weg stimmt.“ Vancouver is on fire.
Gegen Washington entwickelte sich plötzlich eine Schwäche von Vancouver zur neuen Stärke: Das Powerplay. Drei der sechs Tore fielen in numerischer Überlegenheit. Zweimal traf der Schweizer Sven Bärtschi, einmal der Kanadier Bo Horvat. Vier der bisherigen sechs Siege gelangen Vaneks Mannschaft auswärts: In Ottawa sowie bei seinen frühere Mannschaften Buffalo (4:2), Detroit (4:1) und zuletzt Minnesota (1:0). Von fünf Auswärtsspielen hintereinander vor dem Sieg über Washington vier gewonnen, auch ein Verdienst des schwedischen Torhüters Anders Nilsson. Jetzt gibt´s eine Pause bis Montag, ehe die Dallas Stars in Vancouver gastieren. Vanek ist vorerst gemeinsam mit Bärtschi und Horvat, die in einer Linie stürmen, der zweitbeste Torschütze von Vancouver. Hinter dem 30jährigen Flügel Derek Dorsett, der bisher sechsmal traf. Damit in seiner vierten Saison bei den Canucks nach zehn Partien nur einmal weniger als in seiner ersten und besten in 79.