Deutsche Medien sprachen von „Ösi-Hilfe“, die Union Berlin die Tabellenführung in der Bundesliga trotz der ersten Niederlage nach 14 Spielen rettete. Christopher Trimmel verlor mit den „Eisernen“ bei Eintracht Frankfurt verdient 0:2 (0:2), konnte dabei auch eine numeirsche Überlegenheit in den letzten 37 Minuten nicht nützen. Daher gab es für Oliver Glasners Mannschaft eine bessere Generalprobe vor der Champions League gegen Tottenham am Dienstag als für die „Spurs“. Die verloren das Londoner Derby bei Tabellenführer Arsenal 1:3 (1:2). Glasner muss sich Sorgen um Weltmeister Mario Götze, den Schützen des 1:0 machen. Er schied mit einer Knöchelverletzung aus.
Trimmels österreichische Retter spielten beim 1.FC Köln. Florian Kainz und Dejan Ljubicic haben so wie Union Berlins Kapitän eine Rapid-Vergangenheit. Grün-Weiß hält zusammen. Zur Pause lag Köln daheim vor 50.000 Zuschauern gegen Borussia Dortmund 0:1 zurück. Mit einem Sieg hätte Dortmund Union Berlin überholt. Doch Kainz und Ljubicic drehten das Match, Köln gewann 3:2 (0:1). Kainz erzielte nach 53 Minuten den Ausgleich, vier Minuten später nützte der Ex-Dortmunder Stefan Tigges einen Eckball von Kainz zum kurzen Eck zur Führung per Kopf. Ljubicic traf zum 3:1. Aus 17 Metern mit rechts den Ball ins lange Eck geschlenzt. Er beherrschte die „Innenrist-Technik“ sehr gut. Ljubicic und Kainz erzielten bisher je drei Tore, bei Kainz kommen noch vier Assists dazu. Im „Sky“-Studio kürte Experte Didi Hamann Kainz zum herausragenden „Didi-Man“ der Runde. Auch, weil er vor der Dortmunds Führung den Ball verlor: „Aber danach zeigte er Charakter, ging nicht unter. Ganz im Gegenteil.“ Bei Österreichs Teamchef Ralf Rangnick stand zuletzt nur Ljubicic im Kader. Kainz, der aktuell zu den herausragenden Spielern der Bundesliga gehört, kam über die Abrufliste nicht hinaus. Nicht nachvollziehbar, weil Rangnick auf der Position von Kainz an der linken Aussenbahn Spieler brachte, deren Stärken nicht dort liegen.
Auch ein anderer Österreicher bekam von Hamann Lob. Er nannte Michael Gregoritsch ein „schlampiges Genie“, das Freiburgs Spiel sehr guttut. Beim 2:1 (2:0)-Heimsieg erzielte der Grazer mit links schon nach drei Minuten das 1:0, hält bei vier Saisontoren. Vor dem 2:0 traf Gregoritsch die Latte, zudem kam er zu vier Abschlüssen. Einmal nach einem perfekten Pass von Landsmann Philipp Lienhart. Fast hätte es sich gerächt, dass Gregoritsch nur ein Tor erzielte. Weil der Österreicher bei Mainz, Karim Onisiwo, in der Nachspielzeit, die Stange traf. Freiburg holte Union Berlin ein, liegt durch die schlechtere Tordifferenz auf Platz zwei. Zwei Punkte vor Meister Bayern, bei dem es am Tag nach dem Befreiungsschlag, dem 4:1 gegen Leverkusen, Corona-Alarm gab: Thomas Müller und Joshua Kimmich lieferten positive Tests ab. So wie eine Woche zuvor Manuel Neuer und Leon Goretzka.
Ein Samstag zum Jubeln war es auch für die Österreicher bei Werder Bremen: Romano Schmid und Marco Friedl feierten mit 5:1 (4:0) gegen Borussia Mönchengladbach den ersten Heimsieg nach dem Aufstieg. Schon nach 13 Minuten stand es 3:0. Schmid gab den Assist zur schnellen Führung, war auch am zweiten Treffer beteiligt. Patrick Wimmer kam zu seinem ersten Sieg mit Wolfsburg. Das Siegestor zum 3:2 (2:2) gegen VfB Stuttgart fiel in der Nachspielzeit. Der Ex-Austrianer verzichtete beim Comeback nach seiner Gehirnerschütterung doch auf den angekündigten Rugby-Helm zum Schutz, wich trotzdem keinem Zweikampf aus. Stuttgart und Bochum sind nach acht Runden ohne Sieg. Schlusslicht Bochum bezog beim Einstand von Ex-Austria-Trainer Thomas Letsch eine 0:4 (0:2)-Abfuhr bei RB Leipzig. Xaver Schlager sorgte bei den Siegern 73 Minuten lang für Intensität im Spiel, die wahre Probe folgt Mittwoch in der Champions League gegen Celtic Glasgow. Da muss der erste Sieg her.
Foto: 1.FC Köln.