Im St. Mary´s des FC Southampton, der „Heimat“ von Ralph Hasenhüttl und seines Assistenten Richard Kitzbichler, müssen Österreichs Frauen Montagabend in Ihrem zweiten Spiel bei der Europameisterschaft den Pflichtsieg gegen Nordirland liefern, um ein „Finalspiel“ gegen Norwegen um den Aufstieg ins Viertelfinale zu haben. Ohne Arsenal-Legionärin Laura Wienroither, bei der ein Corona-Test ein positives Ergebnis brachte. Haenhüttl und Kitzbchler kommen ins Stadion. Die Kulisse wird nicht annähernd so groß wie Mittwoch mit 68 800 Zuschauern beim 0:1 gegen England in Old Trafford sein: Das St. Mary´s fasst 32 384 Zuschauer, wird bestenfalls zu einem Drittel gefüllt sein. Donnerstag kamen zum 4:1 von Norwegen gegen Nordirland 9146, einer davon war ÖFB-Sportchef Peter Schöttel.
Hasenhüttl wird mit seiner Mannschaft diese Woche Southampton und das Trainingszentrum Staplewood verlassen, nach Klagenfurt fliegen. Die „Saints“ beziehen Mittwoch ihr Trainingslager im Schlosshotel Velden am Wörthersee, bestreiten in Österreich zwei Spiele. Freitag in Wolfsberg gegen Hasenhüttls Ex-Klub RB Leipzig, drei Tage später gegen Austria Klagenfurt im Wörthersee-Stadion. Dabei könnte der Sohn gegen den Vater spielen: Der 25 jährige Patrick Hasenhüttl wechselte im Jänner von Unterhaching nach Klagenfurt, war aber lange verletzt, bestritt noch kein Bundesligaspiel.
Bisher kaufte Ralph Hasenhüttl zwei Torhüter, zwei Defensivspieler und einen Offensiv-Allrounder, um mit Southampton nächste Saison, die am 6. August mit dem Auswärtsspiel gegen Tottenham beginnt, unter die „Top Ten“ der Premier League zu kommen. Das Einkaufsprogramm kostete bisher 43,40 Millionen Euro, was für englische Verhältnisse gar nicht viel ist. Ein Torhüter, der 25 jährige Pole Mateusz Lis, der zuletzt in der Türkei bei Altay Izmir spielte, kam ablösefrei. Der andere vom 30 Kilometer entfernten Lokalrivalen Portsmouth, der in der League One (dritte Liga) spielt, kostete 14 Millionen. Der 20 jährige Gavin Bazunu bestritt bereits zehn Länderspiele für Irland. Zehn Millionen betrug die Ablöse für den 20 jährigen Innenverteidiger Armel Bella Kotchap von Bochum, womit Hasenhüttl für den bisherigen Rekordtransfer des Klubs aus dem Ruhrpott sorgte.
Um den 18 jährigen Belgier Romeo Lavia aus der U 23 von Meister Manchester City zu bekommen, musste Southampton sogar 12,3 Millionen bezahlen. So viel wie bisher noch nie in der Klubgeschichte für einen in diesem Alter. „Nur“ 7,10 Millionen waren notwendig, um den 25 jährige Nigerianer Joe Aribo von den Glasgow Rangers, dem Finalisten in der Europa League, zu holen. Aribo hatte im Finale gegen Eintracht Frankfurt in Sevilla in der regulären Spielzeit den Führungstreffer der Rangers erzielt. Von ihm erwartet Hasenhüttl vor allem Kreativität und Dynamik.
Die will Montag auch seine „Kollegin“, Österreichs Frauenteamchefin Irene Fuhrmann, gegen Nordirland sehen: „Wir brauchen auf jeden Fall dieselbe Intensität wie gegen England und die Überzeugung, dass wir das bessere Team sind!“ In der WM-Qualifikation gab es ein glückliches 2:2 mit dem Ausgleich in letzter Minute, in Wr. Neustadt einen 3:1-Heimsieg.