Fußball

OSTAR-Richi und der Foda-Tag: Sind aller guten Dinge drei?

Beim 1:0 gegen Russland in Innsbruck erblickte das neue Maskottchen  des Teams sozusagen das Licht der Welt. Die erfolgreiche Premiere des Adlers OSTAR-Richi. Der Adler ist schon „ewig“ das Wappentier, der König der Lüfte, der  alles  im Blick hat. Wie in Innsbruck und auch drei Tage später in Klagenfurt beim historisches 2:1 gegen Deutschland. Bleibt´s auch Sonntag im ausverkauften Happel-Stadion gegen Rekordweltmeister dabei, sind da aller gute Dinge, sprich Siege, für OSTAR-Richi drei? Dann müsste wohl der Vatertag, an dem diese Saison des Teams beendet wird, nach dem Teamchef in Foda-Tag umbenannt werden. Foda ist  auch Vater von zwei Söhnen.

Sein Sponsor, der ÖFB-Wettpartner „tipp 3“ hat das bereits getan. Drehte deshalb mit vier Teamspielern beim April-Termin ein Video, das auf youtube zu sehen ist, Mit Glückwünschen von Marko Arnautovic, Guido Burgstaller und zwei die diesmal fehlen: Mattersburg-Tormann Markus Kuster und Berlin-Legionär Valentino Lazaro. Zur Einleitung sagt Arnautovic „lieber Trainer, guter Mann“, dann folgt Burgstaller mit „wir sind echt ein Traumgespann“, ehe Kuster und Lazaro förmlich schreien: „Alles Gute zum Foda-Tag“. Für den ehrgeizigen Teamchef wäre es nur mit einem Sieg ein schöner Tag. Zu viel verlangt? „In einem Spiel hat man immer eine Chance, gegen jeden“, behauptet Foda. Man kann ihm zutrauen, dass er wie bisher wieder zu den Siegen etwas beiträgt: Sein Gespür für die richtige Aufstellung, für die feine Abstimmung der individuellen Fähigkeiten seiner Spieler. Aber die müssen auf jeden Fall wie in Klagenfurt wieder absolut ans Limit gehen. Sonst kann nichts gelingen.

Brasilien erfordert andere Ideen als Deutschland. Das haben Foda und seine Assistenten Thomas Kristl und Imre Szabics beim Videostudium  vom 2:0 der Brasilianer am letzten Sonntag gegen Kroatien in Liverpool mit der triumphalen Rückkehr von Superstar Neymar gesehen.  Foda brasilianischer Kollege Tita änderte mit dem Eintausch von Neymar das System von 4-1-4-1 auf 4-2-2-2 mit Neymar als zweite Spitze neben Gabriel Jesus von Englands Meister Manchester City. Von der Besetzung, die  vor vier Jahren bei der Heim-WM ein ganzes Land durch das historische 1:7 gegen Deutschland in Belo Horizonte ins Tränental stürzte, sind nur noch fünf im WM-Kader: Linksverteidiger Marcelo von Real Madrid, im Mittelfeld Fernandinho von Manchester City, Paulinho vom FC Barcelona, Fred von Schactjor Donezk, und Willian von Chelsea. Nur Marcelo und Fernandinho standen beim historischen Debakel in der Startelf.  Die neun anderen, die vermutliche in Wien beginnen und den Foda-Tag zerstören wollen:

Roma-Tormann Allison, seit seinem Debüt im Oktober 2015 bei Tita die klare Nummer eins,

Rechtsverteidiger Danilo von Manchester City, nur durch den Ausfall des am Knie verletzten  36jährigen Dani Alves die erste Wahl.

Miranda von Inter Mailand, der mit 33 Jahren seine erste WM spielen wird. Führungsstärke und ein überragendes Stellungsspiel zeichnen den Abwehrchef aus.

Thiaso Silva, der durch starke Trainingsleistungen seinen Klubkollegen von Paris St. Germain, Marquinhos, zuletzt wieder verdrängte.

Casemiro, der U20-Weltmeister von 2011, als Schlüsselfigur im zentralen Mittelfeld. Real Madrid holte ihn bereits 2013, aber erst eine Ausleihe zum FC Porto brachte ihn auf Kurs. Heute ist er dreifacher Champions League-Sieger mit Real, gemeinsam mit Toni Kroos und Luka Modric das Herz im Mittelfeld.

Willian, inzwischen Besitzer eines Restaurants in London, sorgt am rechten Flügel mit seinen Dribblings für Impulse, ist bekannt für präzise Flanken, überraschende Distanzschüsse.

Paulinho ist im rechten Mittelfeld zu Hause, weil er defensivstark ist und einen Offensivdrang hat, Er gilt seit gemeinsamen Zeiten bei Corinthians als Titas Vertrauensmann. Nach der WM 2014 wechselte er von Tottenham nach China, 2017 holte ihn der FC Barcelona  um 40 Millionen Euro.

Philippe Coutinho war Spaniens Meister sogar das vierfache, also 160 Millionen wert, um ihn im Jänner vom FC Liverpool zu bekommen, Von Supertalent sollte man bei einem 25jährigen nicht mehr reden, aber er ist im linken Mittelfeld gesetzt.

Gabriel Jesus avancierte unter Tita zum Senkrechtstarter. Neun Tore in 15 Länderspielen  sagen alles über sein riesigen Potenzial. Der 21jährige verdrängte immerhin Roberto Firmino vom FC Liverpool auf die Bank.

Bleibt Neymar als Superstar der Selecao und als deren Symbolfigur mit seinen Dribblings, Dann können ihn meist nur Fouls stoppen. Oder doch Fodas Dreierkette? Der Teamchef wird jedenfalls seine Spieler darauf einschwören, nicht damit zu spekulieren, dass es für die Brasilianer sieben Tage vor ihrem ersten WM-Spiel gegen die Schweiz in Rostow in Wien nur ein letztes Showlaufen veranstalten werden. Sonst wird es im „Finale“ des rot-weiß-roten Mini-WM ein böses Erwachen geben. Bei dem OSTAR-Richi  nicht mehr alles im Blick haben würde.

 

Foto: ©ÖFB.

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