Fußball

Rangnick legte mit Laimer Österreich rein!

Österreichs U 21 wahrte Freitag in Ritzing mit dem 2:1 (1:0)-Pflichtsieg über Armenien, der den Torchancen nach viel höher hätte ausfallen müssen, die Außenseiterchancen auf ein Ticket für die Europameisterschaft 2019. Ohne Mittelfeldmotor Konrad Laimer. Der Legionär von RB Leipzig, sagte sowohl Teamchef Werner Gregoritsch als auch Franco Foda, bei dem er auf der Abrufliste für das Nationalteam stand, ab. Obwohl er letzten Sonntag bei Leupzigs 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf auf der Bank sass. Weil er sich nach seiner Verletzungspause  noch nicht mental und physisch gerüstet für Teameinsätze sah. Das ist die offizielle Version. Die Wahrheit: Er sagte ab, trainierte die ganze Woche munter in Leipzig mit und absolvierte stattdessen ein bedeutungsloses Testspiel mit RB Leipzig. Gregoritsch wird deshalb einen dicken Hals haben und  stinksauer sein. Bleibt die Frage, ob sich der ÖFB mit Sportchef Peter Schöttel dazu aufraffen wird, einzugreifen.

Der Ex-Salzburger Laimer (Bild oben) spielte Donnerstag 73 Minuten bei Leipzigs 1:0 im Test gegen Lubin aus Polen. Sollte Österreichs Verband RB Leipzig beim Weltverband FIFA deswegen anzeigen und recht bekommen, droht Laimer eine  Sperre in der Bundesliga gegen Hannover am nächsten Samstag. Ralf Rangnick, Leipzigs Trainer und Sportchef in Personalunion, auf dessen Druck Laimers Absage garantiert zurückgeht, legte nicht nur Österreich rein. Er praktizierte dies auch bei Weltmeister Frankreich. Mit Stürmer Jean Kevin Augustin. Der sagte für die U 21-Spiele gegen Bulgarien und Luxemburg gegen muskulärer Ermüdungserscheinungen ab. Was ihn aber ebenso wie Laimer nicht daran hinderte, in Leipzig zu trainieren und gegen Lubin zu spielen. 28 Minuten kürzer als Laimer. Die Franzosen fühlen sich reingelegt, verweisen auf die  Abstellungspflicht,  beharren darauf, dass Augustin zumindest Dienstag spielt. Sogar Weltmeister-Teamchef Didier Deschamps schaltete sich ein, prangerte eine unmögliche und verblüffende Situation ein. Plädierte dafür, Leipzig anzuzeigen, wenn Augustin Dienstag nicht spielt. Bisher  ist jedenfalls nicht bekannt, ob der ÖFB als Reaktion auf den „Fall Laimer“ ihn für das Dienstag-Spiel in Gibraltar anfordert oder nicht.

Wie nicht anders zu erwarten war, sieht sich Rangnick völlig im Recht.  Behauptet sogar, sich bei der Deutschen Liga abgesichert zu haben, dass Augustin und Laimer bei ihm bleiben dürfen. Sein Argument: „Wenn sich ein Spieler noch müde und verletzungsanfällig fühlt und es konsequent so entscheidet, sehe ich das als absolut vernünftig.“ Aber ein Einsatz in einem bedeutungslosen Test hat dann mit Sicherheit gar nichts mit Vernunft zu tun.

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