Fußball

Rapid und Austria auf der Suche nach cleveren Entscheidungen

„Wir brauchen clevere Entscheidungen“. Das sagt Austrias Trainer Michael Wimmer vor drei Auswärtsspielen hintereinander, beginnend am Sonntag in Hartberg. Denn Austria liegt mit nur sechs Punkten auf Platz neun. Ein Satz, der auch für den Sechsten Rapid und die grün-weißen Heimspiele gegen Wolfsberg und Sturm Graz gilt. In erster Linie für die Frage, wer auf der Position von Kapitän Guido Burgstaller zum Einsatz kommt. Egal, ob wie erwartet der 21 jährige Fally Mayulu (Bild) beginnt oder der zwei Jahre ältere Oliver Strunz, sie können im Vergleich zum Schützenkönig der letzten Saison eigentlich nur positiv überraschen. Weil bisher in dieser Saison noch nicht viel von ihnen kam. Zwei Tore und ein Assist von Mayulu bei zehn Einsätzen, ein Treffer von Strunz bei neun.

Mayulu, ablösefrei von Aufsteiger Blau Weiß Linz gekommen, spielte bisher 220 Minuten, Strunz um dreißig weniger. Gemeinsam wurden sie beim 7:0 im Cup gegen Donaufeld eingewechselt. Mayulu traf in seiner ersten Aktion zum 4:0, Strunz wenig später zum. In der Bundesliga machte sich Mayulu eigentlich nur in Linz gegen seinen Ex-Klub bemerkbar: Kurz nach der Einwechslung gab er den Assist zum 4:0 durch Ante Bajic, in der Nachspielzeit verwandelte er einen Elfmeter zu5:0-Einstand. Sein bisher einziger Treffer in der Bundesliga. Alle sehen in ihm viel Potenzial für die Zukunft. Rapid brauchte aber dringend, dass er es schon in der Gegenwart zeigt. Bisher war er zwar etwas besser in Form als Strunz, bei dem nichts an seine gute Zeit zwischen Februar und April dieses Jahre, in der er vier Tore erzielte, erinnerte. Aber besser als Strunz heißt nicht gut.

Rapid würde in dieser Situation ein Stürmer mit den Qualitäten helfen, die vor Jahrzehnten Leopold Grausam hatte. Sein Meisterschaftsdebüt ist legendär, erzielte er doch beim 5:0 gegen Kapfenberg auf der Pfarrwiese nicht weniger als vier Treffer. Letzte Woche verstarb er im Alter von 80 Jahren, deshalb spielt Rapid gegen Wolfsberg mit Trauerflor, gibt es zu Beginn eine Trauerminute. Zwischen Rapid und Wolfsberg gab es zuletzt im März 2020 ein Unentschieden. Wolfsbergs Trainer ist gegen Rapid noch ungeschlagen. Das gelang Manfred Schmid in seiner  Austria-Zeit. In der gab es drei Unentschieden bei vier Derbys, das letzte vor der Trennung von Violett gewann er in Hütteldorf 2:1. Er weiß, dass es etwas anderes ist, mit Wolfsberg bei Rapid zu bestehen als mit Austria. Erstmals als Gegner wird Bernhard Zimmermann im Allianz-Stadion agieren. Bevor er an die Kärntner verliehen wurde, gehörte er zu den Lieblingen der Rapid-Fantribüne.

Austria hat gegen Hartberg sechs Siege in Serie gefeiert, die letzten drei ohne Gegentor. In der aktuellen Situation wäre es fast Pflicht, die Serie zu prolongieren, Hartberg liegt vor Austria, ist ein Konkurrent um Platz sechs. Auch für Rapid. Wimmers Satz von den cleveren Entscheidungen betrifft vor allem die Legionärsfrage: Wegen des Österreicher-Topfs kann einer nicht zum Kader gehören. Es wäre keine Überraschung, sollte dies den Israeli Matan Baltaxa treffen. Marvin Potzmann und James Holland wären wieder einsatzfähig. „Wir können Austria weht tun“, prophezeite Hartbergs Trainer Markus Schopp. Sicher auch durch Max Entrup, den Führenden der Torschützenliste.

Ein Debüt gibt es am Abend bei „Sky“: Ex-Teamkapitän Julian Baumgartlinger ist erstmals im Einsatz. Bei „Talk und Tore“, Dienstag geht es in der Champions League gemeinsam mit einem anderen Ex-Teamkapitän (Andreas Herzog) weiter.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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