Zum dritten Mal hintereinander eröffnet Österreichs Eishockeyteam den Deutschland-Cup in Landshut am Donnerstag mittag gegen die Slowakei. Vor zwei Jahren endete das mit einem überraschenden Sieg nach Verlängerung (3:2), letztes Jahr mit einem 1:7-Debakel. Im August verlor Österreich in der Olympiaqualifikation beim Nachbarn in Bratislava knapp 1:2. Teamchef Roger Bader erwartet von seiner Mannschaft, die er als ehrgeizig und hungrig charakterisiert, dass sie druckvoll auftritt, schnell spielt, sich nicht versteckt. Die jüngsten in seinem Team könnten dabei eine wichtige Rolle spielen: Der 20 jährige Stürmer Vinzenz Rohrer und der zwei Jahre jüngere, 1,91 Meter große Verteidiger Gregor Biber, ein gebürtiger Niederösterreicher.
Der von den Montreal Canadiens gedraftete Rohrer überzeugt auch in seiner zweiten Saison beim Züricher Schlittschuhclub. Die erste endete mit dem Schweizer Meistertitel, in der zweiten avancierte er mehrmals zum Matchwinner. Etwa letzten Samstag zum 2:1 gegen Fribourg im Penaltyschießen, in dem er als einziger einen Penalty verwandelte. Mit sieben Treffern ist er derzeit der zweitbeste Torschütze der Züricher, die Tabellenführer sind. Biber, der im April sein Teamdebüt feierte, scheint in den Spuren von Marco Kasper zu sein: Via Schweden, sprich Rögle, in Richtung der besten Liga der Welt, der NHL. Kein Wunder, trainierte doch Kaspers Vater Peter den Verteidiger in dessen Zeit im KAC-Nachwuchs (Bild), ließ für ihn seine Beziehungen nach Schweden spielen. Jetzt spielt er wie früher Marco Kasper bei Rögle. Nicht mehr in der U 20, sondern bei den Profis, bei denen er diese Saison bisher auf 16 Einsätze kam. Und seit kurzem einen Rookie-Vertrag. Den bekommt jede mit 100 Minuten Eiszeit in der Meisterschaft. Unlängst kam Biber beim 5:2-Sieg gegen Färjestad sogar auf 19. Nur zu den Detroit Lions kann wie Kasper kann Biber nicht kommen. Weil sich beim letzten NHL-Draft bereits der Utah Hockey Club aus Salt Lake City (früehr Arizona Coyotes) in der vierten Runde die Rechte an ihm sicherte.
Samstag wird Österreich wieder zu Mittag auf Dänemark treffen, Sonntag nachmittag zum Abschuss auf Deutschland. So wie bei der Olympiaqualifikation im Sommer gehört Arno del Curto, Baders Landsmann und Freund nicht zum Betreuerstaff, in dem er seit November 2021 war.
Foto: KAC/Wolfgang Handler.
