Fußball

Ruttensteiner und Salzburg im Banne von Israels Lockdown

Freitag beginnt in Israel das jüdische Neujahr. Das wollte Willi Ruttensteiner, der Sportdirektor und Teamchef aus Österreich, zu einem Kurzurlaub in der Heimat nützen. Das musste er allerdings vergessen. Bei der Rückkehr nach Israel müsste er in Quarantäne.  Denn ab Freitag gibt es in Israel wegen steigender Corona-Infektionszahlen den zweiten Lockdown. Der drei Wochen bis zum 9. Oktober dauern wird, natürlich auch den Fußball betrifft  Das heißt weder Training noch Spiele sind in dieser Zeit erlaubt. .Am 8. Oktober soll Israel im Hampden Park von Glasgow gegen Schottland das Play-off-Spiel im Kampf um Israels erste Qualifikation für die Europameisterschaft bestreiten. Wird das überhaupt möglich sein?

Der Lockdown könnte auch Österreichs Meister Red Bull Salzburg und das Play-off zur Champions League betreffen. Da treffen die Bullen auf den Sieger aus Maccabi Tel Aviv gegen Weißrusslands Meister Brest. Das Match kann am Mittwoch, zwei Tage vor Beginn des Lockdowns, noch stattfinden. Wenn wie erwartet Maccabi Tel Aviv aufsteigt, beginnen die großen Probleme: Darf Salzburg während des Lockdowns zum für 22.April angesetzten Spiel in Israel einreisen? Verlegt die UEFA das Match auf neutralen Boden, etwa in die Schweiz? Darf Maccabi eine Woche später zum Retourmatch nach Salzburg kommen? Probleme über Probleme. Auch bei einer Sensation von Brest. Es gibt angenehmeres, als bei de derzeitigen Situation in Weißrussland dort zu spielen.

Zurück zu Ruttensteiner. Der Lockdown wird es geradezu unmöglich machen, gegen Schottland eine Mannschaft aufzubieten, die Chancen hat, zu gewinnen: „Die Hälfte der  Teamspieler kommt aus Israel. Die dürfen ab Freitag praktisch nur daheim trainieren. Was das bedeutet, muss jedem klar sein!“ Ein Trainingslager außerhalb von Israel zu organisieren, wird nicht mehr möglich sein. Drei Legionäre spielen in Schottland, andere wie Ex-Salzburg-Torjäger Munas Dabbur oder Ex-Wolfsberg-Stürmer Shon Weissman könnten zwar aus Deutschland oder Spanien direkt nach Glasgow fliegen, aber ein Team aufzubieten, das nur aus Legionären besteht, wird sich schwer ausgehen. Dabei war Ruttensteiner nach den Leistungen zum Start der Nations League, dem 1:1 in Schottland und gegen die Slowakei durchaus zuversichtlich gewesen. Mit dem Lockdown sieht alles anders aus.

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