Fußball

Salzburg-Podcast Einstellungssache: Was Max Wöber extrem fehlt

Viele prophezeien für die Zeit nach Corona dem Fußball einen regeren Publikumszuspruch als vorher. Weil er zu lange zu vielen abging. Auch als TV-Kost. Vorerst regiert bei den Fans noch für einige Zeit die Langeweile. Wiederholungen großer Spiele sind halt lange nicht so spannend wie Live-Übertragungen. Es gibt Klubs, die versuchen, für etwas Abwechslung bei ihren Anhängern zu sorgen. Meister Red Bull Salzburg etwa in einem Podcast unter dem Titel Einstellungssache, den jeder via Salzburg-Homepage abrufen kann. Bisher gibt es vier Folgen mit etwas ungewöhnlichen Fragen an Zlatko Junuzovic, Salzburgs Brasilien-Combo, sprich Andre Ramalho und Tormann Carlos Coronel, Sportchef Christoph Freund und die aktuellste im Zeichen von Corona an Max Wöber. Darin erzählt der Wiener Innenverteidiger, der über Rapid, Ajax Amsterdam und den FC Sevilla letzten Sommer nach Salzburg kam über gesundes Essen mit seiner Freundin Kim, die derzeit bei ihm in Anif ist und auch mit dem Ball eine gute Figur macht, über Fensterputzen und die Freundschaft zum Dänen Rasmus Kristensen, die seit der gemeinsamen Zeit bei Ajax besteht.

Salzburgs Trainingszentrum in Taxham musste dicht machen. Daher steht das Heimtraining auf der Tagesordnung. Nicht leicht, sich daran zu gewöhnen, gesteht Wöber: „Gewisse Abläufe, die fast schon automatisiert waren, fehlen schon extrem. Es gehört schon Selbstdisziplin dazu, nicht bis elf Uhr auszuschlafen, sondern um neun Uhr aufzustehen, einen vernünftig geregelten Tagesablauf zu haben!“ Wöber ist ein Typ, der stundenlang motiviert trainieren kann, wenn der Ball dabei ist.  Aber alles ohne Ball empfindet er langweilig. Dabei  muss er sich quälen und den inneren Schweinehund etwas überwinden, um das zu tun, was notwendig ist, um fit für die Wiederaufnahme des  normalen Trainingsbetriebs zu bleiben. Etwa Joggen und sich dabei an die Corona-Abstandsrichtlinien der Regierung zu halten. Mitunter hilft ihm dabei Freund Kristensen. Der wohnt im gleichen Haus in Anif, ist damit auch sein Trainingspartner. Sozusagen ein Home-Office für zwei „Aber dennoch vermiss ich die Gemeinschaft!“ Das wird nicht nur ihm so gehen.

Interessant, was  Wöber mit einigen Stichworten verbindet. Mit Traumtor Zlatko Junuzovic und dessen Freistoß am 27. Oktober zum 3:2-Heimsieg gegen Wöbers Ex-Klub Rapid nach 94 Minuten. Mit Ikone hingegen den grün-weißen Fußballgott Steffen Hofmann, mit dem der 22 jährige selbst noch gespielt hatte, bevor ihn Ajax kaufte. Und mit Blutgrätsche sogar sich selbst. Das Foul im Dress von Ajax an Leon Goretzka im Dezember 2018 beim 3:3 in der Champions League gegen Bayern München in der Johan Cruyff-Arena war so eine Blutgrätsche, für die ihn der französische Referee Clement Turpin beim Stand von 1:1 sofort die rote Karte gezeigt hatte: „Aber es passiert ohne Absicht“, behauptet er noch 15 Monate später. Goretzka erlitt durch Wöbers Blutgrätsche, für die er sich sofort entschuldigt hatte, keinen Schaden. Wie Goretzkas Leistungen seit damals bewiesen.

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