Jetzt gibt es wegen des Corona-Chaos auch in England ernste Überlegungen, die kommende Runde der Premier League ohne Zuschauer auszutragen. Geisterspiele wie in Deutschland und Frankreich werden offenbar auch auf der Insel aktuell werden. „Sky“ zeigte wegen der außergewöhnlichen Situation in Deutschland eine außergewöhnliche Reaktion, zeigt am Wochenende die Konferenz der ersten und zweiten deutschen Liga im Free-TV. In Italien, wo die Serie A einmal bis April ausgesetzt ist, verschärfte sich die Situation, da der 25 jährige Abwehrspieler von Meister Juventus, Daniele Rugani positiv auf Corona getestet wurde. Letzten Sonntag sass Rugani beim 2:0 im Geisterspiel gegen inter Mailand auf der Bank. Die Reaktion von Inter: Sofortiger Rückzug aus allen Wettbewerben, also auch aus der Europa League. Juventus sollte nächsten Mittwoch in der Champions League Lyon empfangen. Ob es dazu kommen wird? Auch bei Manchester City gegen Real Madrid ist das in Frage gestellt. Real Madrid setzte seine Spieler unter eine zweiwöchige Quarantäne, da ein Spieler der Basketballmannschaft positiv getestet wurde. Die spanische La Liga pausiert ebenfalls zwei Wochen. Die UEFA verschob einmal die Spiele von Juventus und Real Madrid auf unbestimmte Zeit. Nächsten Dienstag gibt es einen Krisengipfel über Champions und Europa League sowie Europameistershaft in Form einer Videokonferenz mit allen 55 nationalen Verbänden, den Spitzen der European Club Association und der nationalen Ligen. Frankreichs „Sportbibel“ L´Equipe wollte bereits wissen, das die Europameisterschaft um ein Jahr auf 2021 verschoben wird. Damit in der dafür geblockten Zeit von Mitte Juni bis Juli die Europacupbewerbe und nationalen Meisterschaften fertig gespielt werden können.
In Österreich entschloss sich der ÖFB am Donnerstag, den gesamten Spielbetrieb mit Ausnahme der Bundesliga und Nationalteams einzustellen. Am Tag zuvor wollte man ab den Regionalliga und darunter noch weiter machen, da dort nur in wenigen Ausnahmen mit mehr als 500 Zuchauern zu rechnen wäre. Auf Grund der aktuellen Entwicklungen hielt der Beschluss nur 24 Stunden. Die Bundesligaklubs wollen trotz der verschobenen zwei Runden so trainieren, als ob sie im Meisterschaftsrhythmus wären, organisieren für das Wochenende Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Klubs aus er Meisterrunde gegen Mannschaften aus der Qualifikationsrunde oder der zweiten Liga. Meister Red Bull Salzburg gegen WSG Swarovski Tirol, St.Pölten und Ried. Die Austria gegen Hartberg und Wolfsberg, die Ex-Klubs ihres Trainers Christian Ilzer, Rapid gegen den Floridsdorfer AC und die Admira in der Südstadt, Sturm Graz gegen WSG Swarovski Tirol und die Admira. Was für alle Klubs gilt: Training unter Ausschluss der Öffentlichkeit, bis auf weiteres gibt es keine Öffentlichkeitstermine, keine persönlichen Interviews
Keinen Stillstand gibt es trotz Corona bei anderen Aktivitäten. Etwa bei der Austria in Sachen der Suche nach einem Investor. Sportvorstand Peter Stöger war zu diesem Zweck Anfang der Woche im Ausland unterwegs. Die Spekulationen reichen von England bis in die Arabischen Emirate nach Dubai. Er kann sich nur wiederholen: Eine Herkules-Aufgabe, die man aber nach aktuellem Stand positiv hinbringen könnte. Eine Entwicklung, die in dieser Form für ihn nicht absehbar war, als er vor neun Monaten „Ja“ zum Comeback in Violett sagte. Aber am Ende des Tages könnte Stöger so viel Knowhow dazugewonnen haben um sozusagen ein Vorstand für alle Bereiche zu sein. Nicht nur wie bisher für den Sport, sondern auch für die Wirtschaft. Und das können auch nicht viele von sich behaupten.