Fußball

Suche nach ÖFB-Präsident vertagt: Gartner unter „Verdacht“

Erst am 28. April wird sich das Präsidium des Fußballbundes wieder mit der Suche nach einem neuen Präsidenten, den Nachfolger des zurückgetretenen Gerhard Milletich, beschäftigen. Wer dies schon Freitag bei der Tagung in Linz erwartete, sah sich enttäuscht. Das Thema wurde auf die nächste Sitzung vertagt. Ende April werden darüber die Landesverbandspräsidenten und ein Vertreter der Bundesliga darüber beraten. Ob dies Präsident Philipp Thonhauser, der bei Zweitligist Admira nicht mehr Präsident ist, oder Vorstand Christian Ebenbauer sein wird, muss die Liga entscheiden. Johann Gartner, als ÖFB-Vize und Niederösterreichs Verbandspräsident interimistisch Nachfolger von Milletich, versicherte Samstag bei einem Medientermin: „Ich will nichts durchpressen, durchpeitschen oder durchdrücken, sonst wird es kein Rohrkrepierer“. Die Gräben im Präsidium, die wirklich kein gutes Bild machten und zu Milletichs Rückzug führten, seien noch nicht zugeschüttet, die Wunden noch nicht verheilt, nicht einmal verkrustet. Man müsse noch einige „Heimaufgaben“ erledigen. Eine Kampfabstimmung im Präsidium wie vor zwei Jahren zwischen Milletich und Roland Schmid, schon damals Vienna-Vizepräsident, wünscht sich Gartner nicht mehr.

Er kann sich auch nicht vorstellen, dass man sich im April schon auf einen Kandidaten einigen kann. Da steht die Frage, ob es eine externer Kandidat zum Zug kommen oder es wieder eine interne Lösung geben soll, zur Diskussion. Über die Freitag kein Wort gesprochen wurde. Die behutsame Suche Gartners, der alles so sauber wie möglich erledigen will, für den es keinen großen Unterschied macht, ob am 1. Juli oder 15. September der neue Präsident feststeht, führte natürlich zu Spekulationen. Erstens, ob es wirklich stimmt, dass er selbst nicht Präsident werden will. Oder, dass ihm die Zeit als „Interimsboss“ so gut gefällt, dass er sie möglichst lang ausdehnen will.  Denn seine Amtszeiten dauerten bisher immer lange. Als Bürgermeister von Ziersdorf  20 Jahre bis 2020. Zweitens, ob es wie bei der Wahl Milletichs nicht wieder eine Ost-Allianz zwischen Wien, Niederösterreich und dem Burgenland geben könnte, zu der erneut Vorarlberg gehören könnte, um einen Kandidaten aus dem Präsidium zu küren.

Den Gartner nicht ausschloss. Weil es gut wäre, wenn jemand schnell einsteigen kann. Die Verbandsstrukturen mit ihren Gremien seien für einen Externen nicht einfach zu durchschauen. Damit hat er völlig recht.

Foto: BVZ/Wolfgang Wallner.

2

Meist gelesen

Nach oben