Fußball

Torfabrik LASK sorgte für vier Sternstunden

Unglaublicher LASK! Die Linzer Torfabrik sorgte mit dem 4:1 (1:1) bei Sporting Lissabon für seinen zweiten Europacup-Rekordsieg in einer Woche, damit insgesamt sozusagen für vier Sternstunden in einem Match. 14 Tore erzielte der LASK in seinen letzten drei Spielen. Auf das 7:0 gegen Dunajska Streda , den ersten Rekordsieg, und das 3:1 gegen Wolfsberg im Linzer Stadion folgte der erste Auswärtsrekord: So hoch wie im Jose Alvalade-Stadion gewann der LASK im Europacup in der Fremde noch nie. Sternstunde Nummer eins. Mit der die Linzer auch ihre zweite fixierten, zum zweiten Mal hintereinander in der Gruppenphase der Europa League stehen. Das gelang ihnen zuvor noch nie. Und daraus entstanden auch zwei rot-weiß-rote Sternstunden: Im siebenten Anlauf der erste Sieg einer österreichischen Mannschaft im Alvalade-Stadion. Und damit erstmals seit elf Jahren wieder vier österreichische Mannschaften, also ein Drittel der Zwölferliga, in der Gruppenphase des Europacups: Red Bull Salzburg in der Königsklasse, der LASK, Rapid und Wolfsberg in der Europa League. 2009 waren es Salzburg, Rapid, Austria und Sturm Graz in der Europa League.

Der LASK brauchte im Vergleich zum 1:2 im Gruppenspiel bei Sporting Lissabon  am 3. Oktober 2019 zwei Minuten weniger, um in Führung zu gehen. Damals traf Marko Raguz nach 16 Minuten, ein Jahr später köpfelte Gernot Trauner nach einem von Andreas Gruber verlängerten Eckball von Peter Michorl nach 14 Minuten das erste Tor. Die Linzer Eckballvarianten führten auch in Lissabon zu Toren. Anders als letztes Jahr brachte der LASK aber nicht den Vorsprung in die Pause, sondern kassierte drei Minuten vor Ende der ersten Hälfte  den Ausgleich, als der 18 jährige Tiago Torres frei zwischen Philipp Wiesinger und Reinhold Ranftl zum Köpfeln kam. Die letzten zehn Minuten vor der Pause waren die einzige Phase, in der das LASK-Pressing nicht wirkte, in der die nötige Aggressivität fehlte. Letztes Jahr kassierte der LASK in der 58. Minute den Ausgleich, diesmal gelang  nach 58 Minuten das LASK-Führungstor.  Bei einer Flanke Ranftls stand Raguz frei, stoppte den Ball herunter, traf genau ins Eck. Das neunte Tor von Raguz in seinem 16. Europacupspiel. Auch vor einem Jahr hatte Ranftl das Raguz-Tor vorbereitet. Der Start zu furiosen zehn Minuten: Fünf Minuten nach dem 2:1 zeigte Referee Aleksey Kulbakov aus Weißrussland Sportings Kapitän Sebastian Coates für eine Notbremse gegen Gruber an der Strafraumgrenze die rote Karte.  Aus dem fälligen Freistoß fiel das 3:1. Michorl überraschte den Spanier Antonio Adan im Tormanneck. Fünf Minuten später sorgte Gruber mit einem perfekten Heber über Adan aus 17 Metern für den Endstand. das „Gustostückerl“ bejubelte Herbert Prohaska im ORF-Studio am Küniglberg als „Messi“-Tor. Im Finish kam der 19 jährige Patrick Plojer nach ein paar Bundesligaminuten gegen Wolfsberg zum Debüt im Europacup, ließ die Chance zum fünften Tor aus.

Der Triumph von Lissabon bedeutete zweifelsohne die erste große Bestätigung für den neuen Trainer Dominik Thalhammer (Bild oben)und sein Team. Auch über viele Zweifler, zu denen Prohaska und zugegeben auch ich zählten: „Es gab zwar knifflige Situationen“, gab Thalhammer zu, „aber wir haben in letzter Zeit viel investiert und ernten dafür jetzt die Früchte“. Zwei Tore aus Standardsituationen sprechen auch für den dafür zuständigen Co-Trainer Christian Heidenreich. Der LASK ist wieder im Millionenspiel, bei der Auslosung am Freitag Mittag in Topf drei. Besse platziert ist Rapid in Topf zwei, schlechter Wolfsberg im vierten und letzten Topf. Nicht bei der Auslosung dabei ist Ex-LASK-Trainer Oliver Glasner mit Wolfsburg. Aus einer glücklichen 1:0-Führung bei AEK Athen zur Pause wurde durch ein Tor in letzter Minute ein 1:2. Bei 0:0 hielt Ex-LASK-Tormann Pavao Pervan  einen von Xaver Schlager verschuldeten Elfmeter.

Foto: LASK.

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