Fußball

Trotz Knietor von Tabakovic im Nachspiel: Austria braucht Veränderungen

Besser spät als gar nicht. So kann man durchaus Austrias verdienten 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen Borac Banja Luka im ersten Qualifikationsspiel zur Conference League sehen. Der erlösende Treffer fiel erst in der Nahspielzeit, genau nach 93:37 Minuten. Erzielt von Haris Tabakovic (Bild) mit dem Knie nach Flanke des eingewechselten Manuel Polster. Das Retourspiel am nächsten Donnerstag in Bosnien wird sicher noch ein heißer Tanz. Für den Trainer Michael Wimmer Veränderungen überlegen sollte. Ohne die wird die Austria ihr Ziel, die Gruppenphase, sicher nicht erreichen.

Die Austria, die das Match immer bestimmt, hätte höher gewinnen können. Keine Frage. Aber der holländische Referee Joey Koolj gab nach einer Attacke gegen Reinhold Ranftl nach 21 Minuten keinen Elfmeter. Dazu ließ James Holland nach 32 Minuten eine Chance aus kurzer Distanz aus, bei der man eigentlich nicht den Tormann treffen darf, hatte Dominik Fitz mit einem Stangenschuss nach 70 Minuten Pech. Zur Geschichte des Spiels vor 9717 Zuschauern gehört aber auch, dass Tormann Christian Früchtl zweimal einen Rückstand verhinderte. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte und nach 82 Minuten.

Warum musste die Austria am Ende über das 1:0 froh sein? „Wir hätten einige Situationen zielstrebiger zu Ende spielen müssen. Vor allem in der ersten Hälfte“, behauptete Wimmer. Aber vielleicht lag es auch an fehlenden Ideeen und der personellen Besetzung im 3-4-2-1. Speziell in der Offensive. Sowohl Kapitän Manfred Fischer als auch Dominik Fitz, die hinter Solospitze Tabakovic agieren, sind Spieler für das Zentrum. Nicht für die Flügel. Diese Positionen besetzten die vorgeschobenen Außenverteidiger Reinhold Ranftl und Marvin Potzmann. Um die Gefährlichkeit von Tabakovic braucht der Schweizer viele Flanken nach Aktionen über außen.  Auf jeden Fall mehr als gegen Banja Luka. Die meisten kamen zudem nicht  gut genug.

Außerdem fehlten Austria in der Zusammenstellung schnelle Spieler für Sprints in die Tiefe. Die braucht man, um einen Gegner, der so tief steht und verteidigt wie Banja Luka, aushebeln zu können. Wimmer sah dies auch ein, darum brachte er in der zweiten Hälfte zunächst Andreas Gruber, danach Polster gemeinsam mit Matthias Braunöder. Das Duo kam erst nach 73 Minuten. Ohne Polsters Tempo wäre das Tor nicht gefallen, das sagt alles. Auf Braunöder im Zentrum der Viererreihe vor der Abwehr zu verzichten, wird immer eine umstrittene Sache bleiben. Ob es gut für Austria ist, eine „Maschine“ wie ihn lange vorzugeben? Mit Maschine ist ein Spieler gemeint, der mit seiner Dynamik ständig für Betrieb sorgt und viele Bälle gewinnt. Solche braucht die Austria kommenden Donnerstag, um weiterzukommen.

 

Foto: Gepa/Admiral.

7

Meist gelesen

Nach oben