Fußball

Ungewohnte Töne bei Salzburg: Nach 20 Tagen kann das Tief gestoppt werden

Ein Bild von Sportchef Christoph Freund und Trainer Jesse Marsch auf Seite eins, dazu als Titel „Freier Fall“. Passierte in Salzburg tatsächlich zwei Tage nach dem 2:3 der zahmen Bullen in Altach, wo sie aus vier Torschüssen drei Treffer kassierten, oder einen Tag vor dem Schlager im Semifinale des Uniqa-Cups am Donnerstag Abend gegen Tabellenführer LASK, für den Mittwoch Nachmittag 9500 Karten verkauft waren, der live in ORF 1 übertragen wird.  Da wird etwas übertrieben ein Katastrophenszenario gezeichnet. Von einem Klub, der  noch aus eigener Kraft wie in der vergangenen Saison das Double gewinnen kann. Trotz fünf Pflichtspielen hintereinander ohne  Sieg.  Offenbar müssen auch Medien lernen, mit diesem ungewohnten Szenario zu leben.

Aber es sind wirklich ungewohnte Töne, die man von Red Bull Salzburg seit der Montag-Pleite in Altach hört. Auch von Marsch. Der sprach von derzeit niedrigem Selbstvertrauen, von Problemen, sobald seine Mannschaft in Rückstand gerät („dann ist schwer für uns. Wir drücken und sind hinten ein bisschen zu offen“), von der Suche nach Konstanz und gab zu, den Effekt der ersten Niederlage vielleicht nicht richtig eingeschätzt zu haben. Die passierte am 14. Februar gegen Cupgegner LASK. In der 19. Runde verloren die Salzburg erstmals seit Jahren daheim, bezogen die erste Niederlage in dieser Meisterschaft. Dürfte doch mehr als nur ein Betriebsunfall gewesen sein, der damals Hee Chan Hwang & Co gegen LASK-Kapitän Gernot Trauner (Bild oben) passierte.

Dabei hätte Salzburg bei der 2:3 (1:2)-Heimpleite gegen die Linzer nach 15 Minuten, je zwei Stangenschüssen und Topchancen 4:0 führen können, lag aber nach 25 Minuten 0:2 zurück. Mit einem Verlusttor nach einem Outeinwurf begann die Negativserie. 20 Tage später kann sie beendet werden: „Wir müssen die richtige Kombination finden, positiv sein“, meinte Marsch. Mit Leistungen wie in der ersten halben Stunde beim 2:2 gegen Eintracht Frankfurt ist Salzburg noch immer die Nummer eins in Österreich, aber die Ausgangsposition  hat sich seit  14.Februar doch geändert: Der LASK ist Tabellenführer und nicht Salzburg, der LASK stieg ins Achtelfinale der  Europa League auf und nicht Salzburg. Donnerstag hat Salzburg die Chance, die Rückkehr zur alten Rangordnung auf nationaler Ebene einzuleiten. Was Hoffnung macht und es für Marsch erleichtert, personell die richtige Kombination zu finden: Zlatko Junuzovic und Max Wöber, die in Altach und beim Retourspiel gegen Frankfurt ausgefallen waren, sind einsatzfähig Bei den Wettquoten ist Salzburg  weiterhin Favorit (siehe unten)..

Beim LASK redet trotz  Cupschlager zwischen Meister und Vizemeister, zwischen dem Spitzenduo in der Bundesliga seit letzten Freitag alles nur über den Europa League-Schlager gegen Manchester United in der nächsten Woche. Genauer gesagt das Umfeld. Was Trainer Valerien Ismael einigermaßen stört: „Wir lassen uns von den letzten Salzburger Ergebnissen nicht blenden, wissen, über welche Qualität  Salzburg verfügt.  Wir müssen extrem konzentriert sein, um gewisse Dinge unter Kontrolle zu bekommen, um unsere Torchancen effektiver zu nützen!“ Dabei zählte die Effektivität zuletzt zu den großen Stärken der Linzer. Nicht mehr zurückgreifen kann Ismael auf den vielseitig verwendbaren Marvin Potzmann, der beim 5:1 gegen Hartberg einen Kreuzbandriss erlitt und bis in den Herbst ausfällt.

Jubel konnten Freund und Red Bull Salzburg schon Mittwoch. Über die Hoffnungen von morgen. Das Youth League-Team schaffte in Grödig mit einem 4:1 (1:1) gegen Derby County zum zweien Mal nach 2017, als unter Marco Rose es sogar den Triumph von Nyon im Endspiel gegen Benfica Lissabon gegeben hatte, den Sprung ins Viertelfinale, schaltete damit nach dem Meister von Belgien (Genk) und Portugal /FC Porto) auch denk von England aus. Die Tore erzielten  der 18jährige Nicolas Seiwald, zweimal Chiwubike Adamu, der zu Österreichs U 19-Team gehört, und der 17 jährige Kroate Luke Susic. Im Viertelfinale treffen die Jungbullen auf den Sieger aus Atalanta Bergamo gegen Sporting Lissabon.

Foto: Red Bull Salzburg.

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