Seit dem Frühjahr versuchen die elf Mannschaftssportsverbände, zu denen auch der Eishockeyverband gehört, in einer Corona-Allianz, in Gesprächen mit dem Sport-und Gesundheitsministerium die Rückkehr zum Sport, den schrittweisen Trainingsbeginn mit Schulöffnung, zu erreichen. Die Verlängerung des Lockdowns machte wenig Hoffnung, dass sich die derzeitige Situation auf Sicht ändern wird, obwohl es im Sport keine Cluster gab. Darum unterstützen die Aushängeschilder das Anliegen mit Worten und nachvollziehbaren Argumenten. Von Julian Baumgartlinger, dem Kapitän des Fußballteams bis zu Anna Meixner und Thomas Raffl von den Eishockey-Nationalmannschaften. Das teilte Freitag auch der Eishockeyverband in einer Aussendung mit. Aber zwei Tage vorher trat der für sportliche Angelegenheiten zuständige Vizepräsident Günther Ropatsch so anständig ins Fettnäpfchen, dass man dem Kärntner eigentlich den Rücktritt nahe legen muss.
Ropatsch (Bild oben), ansonst bisher eigentlich nicht aufgefallen, sondern eher unauffällig, teilte auf seiner Homepage eine Karikatur, die gar nicht vorteilhaft für Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler ist, sondern ihn eindeutig beleidigt. Auf der eine Mutter ihren unbekleideten, minderjährigen Sohn, der eine Flasche in der Hand hält, anschreit: „Nein, du wirst im Fasching nicht als Werner Kogler gehen!“ Eine Aktion, die der Vizepräsident offenbar lustig findet, was ihm auch unbenommen ist, die aber in Wahrheit eine vernünftige Gesprächsbasis zum Sportministerium gefährdet. Man kann wetten darauf abschließen, das Kogler von seinem Kabinett über die Ropatsch-Homepage schon informiert wurde. Normal müsste das verbandsintern Konsequenzen haben. Aber was ist im Eishockeyverband schon normal, wenn Präsident Klaus Hartmann lieber die Liga unterstützt und nicht seine Nationalmannschaft? Die Außendarstellung ist jedenfalls, milde ausgedrückt, nicht gut. Auch wenn Hartmann beschwichtigt, von einer gut funktionierenden Zusammenarbeit mit dem Sportministerium spricht. Auch wenn Ropatsch Mittwoch das Posting bald wieder löschte, sich inzwischen schriftlich bei Kogler entschuldigte.
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