Fußball

Valerien Ismael ist für LASK ein Risiko wie vor vier Jahren Oliver Glasner! Zwist mit Gewerkschaft

Große Überraschung war es keine mehr, als Vizemeister LASK Montag den 43jährigen Franzosen  Valerien Ismael als Nachfolger für Oliver Glasner präsentierte. Als Trainer einer Mannschaft, die in dieser Saison mit Platz zwei das Maximum erreicht hatte. Wenn Ismael den auch schafft, dann muss man vor ihm den Hut ziehen. Jürgen Werner, der künftige Vizepräsident der Linzer, kennt Ismael sicher noch aus der Zeit, in der er sich auch sehr um seine Agentur Stars&Friends gekümmert hatte. Wer mit dem Franzosen spricht, ist von der Persönlichkeit schon beeindruckt. Ein Mann, den man in Sachen Fußball nichts vormachen kann, weil er in Frankreich und Deutschland so viel erlebt hat. Als Abwehrchef, der mit Werder Bremen und Bayern München das Double gewonnen hatte.

Das ist die eine Seite. Die andere sind die fehlenden Erfolge auf der Visitenkarte des Trainers Ismael, wenn man an seine kurze Zeit beim 1.FC Nürnberg in der zweiten Liga, in der er mit Alessandro Schöpf einen Österreicher trainierte, und  bei der ersten Mannschaft von Wolfsburg in der Bundesliga denkt. Da kam er nur auf 31 Partien. Also muss Werner von Ismael überzeugt sein, wenn er ihn verpflichtet. So wie er es vor vier Jahren vom Ried-Urgestein Glasner war, was in LASK-Kreisen gar nicht gut ankam. Der hatte zuvor als Assistent von Roger Schmidt bei Red Bull Salzburg zwar gelernt, wie man eine Mannschaft auf Pressing und Erfolg trimmt, als Chef aber nur ein Jahr Erfahrung in Ried. Werner kaufte ihn sogar aus dem Vertrag im Innviertel heraus, ließ ihn gleich für  vier Saisonen unterschreiben: „Weil ich von ihm überzeugt bin“,versicherte er damals.

Das änderte sich auch nicht, als Glasner mit der besten Mannschaften der zweiten Liga in der ersten Saison an St.Pölten und Routinier Karl Daxbacher scheiterte, nicht aufstieg. Aber die Entwicklung  seit damals gab Werner und Präsident Siegmund Gruber mit dem Festhalten an Glasner hundertprozentig recht. Ob es auch mit Ismael so läuft? Entscheidend für die Verpflichtung war außer seiner Erfahrung sicher auch, dass er der Marschroute der Linzer, zwar die Inneneinrichtung ihres Hauses zu verändern, aber nicht die Außenmauern niederzureißen, zustimmte. Das heißt: Der LASK wird unter Ismael der unter Glasner  entwickelten und funktionierenden Spielphilosophie treu bleiben, nicht mit Viererabwehr, sondern drei Innenverteidigern agieren.

Ein zweiter Schauplatz beim LASK: Die Diskussion mit der Spielergewerkschaft. Die hatte bei einer Umfrage unter den Spielern, die Pünktlichkeit der Gehaltungszahlungen der Linzer nicht mit der Höchstwertung von zehn Punkten bewertet, sondern nur mit neun. Sonntag meldete sich LASK-Kapitän Gernot Trauner mit einer Aussendung zu Wort. Ob aus eigenem Antrieb oder auf Befehl der Chefetage, bleibt einmal dahingestellt. Trauner stellte fest, ihm sei nichts von unpünktlichen Gehaltszahlungen bekannt. Montag konterte die Gewerkschaft: Die Umfrage sei am 1. Februar 2019 im Trainingslager unter 23 Spielern durchgeführt wurden. Einer gab fünf Punkte, zwei sieben, vier acht, einer  neun 15 zehn. Das ergab einen Durchschnittswert von 9,13, der abgerundet wurde.

Auch die Wiener Austria gab einen Tag nach dem Saisonfinale zwei Neuigkeiten bekannt, die kein Geheimnis mehr waren: Die Bestellung von Christian Ilzer zum Trainer für die nächsten zwei Jahre. Mittwoch werden ihn AG-Vorstand Markus Kraetschmer und Sportchef Ralf Muhr in der Generali-Arena präsentieren.  Dazu die Verpflichtung des 28jährigen Stephan Zwierschitz. Der vierte Ex-Admiraner bei Violett erhielt einen Zweijahresvertrag, den  Muhr damit begründete, man habe einen erfahrenen und vielseitig verwendbaren Defensivspieler gesucht. Ein Argument war garantiert auch, dass er keine Ablöse kostete. Nichts gegen Zwierschitz: Aber solche Spieler müsste ein Bundesligaklub, der den Anspruch hat, zur Spitze zu gehören, im eigenen Nachwuchs finden. Eigentlich war es auch bedenklich, dass die Austria-Spieler Sonntag nach einer 2:5-Abfuhr Platz vier vor den Fans feierten. Unter der Devise: Ende gut, alles gut. Das ist der falsche Ansatz,

Noch eine Neuigkeit aus der Bundesliga: Wacker Innsbruck-Präsident Gerhard Stocker stellte nach dem Abstieg sein Amt als Chef des Aufsichtsrats zur Verfügung, bezeichnete dies aber nicht als Rücktritt. Da sich der Aufsichtsrat aus fünf Vertretern der Bundesliga und zwei der zweiten Liga zusammensetzt, wäre  Stocker künftig der dritte aus der zweiten. Ob das so sein kann entscheidet die Clubkonferenz im Juni. Stellvertreter Stockers aus der Bundesliga ist Siegmund Gruber vom LASK. Gegen ihn als neuen Chef wird  garantiert Rapid seine Stimme erheben.

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