Fußball

Verrückte Fußballtage quer durch Europa! Fortsetzung in Ried?

Quer durch Europa, egal ob Deutschland Italien, Spanien oder die Schweiz verrückte Fußballtage. Mit dem 5:0 von Adi Hütters Borussia Mönchengladbach im deutschen Pokal sozusagen als Höhepunkt. Für Hütter ein galaktischer Abend, wie er sagte, nach dem ihm ein Glas Wein mit seinem persönlichen Ehrengast Rudi Quehenberger, dem legendären Präsidenten von Austria Salzburg, als Hütter in den Neunzigerjahren dort als Spieler große Erfolge hatte, besonders gut schmeckte: „So eine Leistung hab ich von einer Mannschaft, die ich trainierte, zuvor noch nie gesehen“, gestand Hütter zwei Tage nach der höchsten Pokalniederlage, die Bayern je kassierte. Jetzt hofft Hütter auf eine ähnliche Sonntag in der Bundesliga gegen Angstgegner Bochum (seit 15 Duellen gegen Borussia unbesiegt). Die Mönchengladbach-Fans auch: Freitag waren 38.000 Karten verkauft, nur noch 9000 zu haben.

Bayern bezog in dieser Saison seine zwei Niederlagen gegen Klubs, die von Österreichern trainiert werden: Im Pokal gegen Mönchengladbach, in der Bundesliga davor gegen Eintracht Frankfurt unter Oliver Glasner. Drei Tage nach dem 0:5-Debakel bekommt es Bayern, weiter ohne Trainer Julian Nagelsmann, der möglicherweise Dienstag zur Champions League gegen Benfica Lissabon aus der Corona-Quarantäne darf, wieder mit einem Klub zu tun, bei dem ein Österreicher eine Führungsrolle, wenn auch nicht als Trainer hat: In der Alten Försterei bei Union Berlin mit seinem Kapitän Christopher Trimmel. Der letzte Saison keine Niederlage gegen den Meister kassierte. Als einziger Bundesligist blieb Union 2020/21 gegen Bayern unlbesiegt, beide Duelle endeten 1:1.  Glasner hofft, dass Frankfurt nach der Niederlage in Bochum daheim gegen Leipzig wieder aufsteht. Er überlegt, nicht nur Martin Hinteregger in die Startelf zu stellen, sondern auch Stefan Ilsanker. Dabei spielt auch dessen Leipziger Vergangenheit eine Rolle.

Verrückte Tage auch in Spanien: Real Madrid konnte mit David Alaba nach dem Auswärtssieg im Clasico daheim im Bernabeu Osasuna nicht bezwingen, schaffte nur ein 0:0. Daher hat Real Sociedad, der Europa League-Gegner von Sturm Graz, nach einem 2:0 bei Celta da Vigo als Tabellenführer wieder drei Punkte Vorsprung auf Real. Mit einem Spiel mehr. Der FC Barcelona verlor bei Rayo Vallecano 0:1, am Donnerstag hatte Yusuf Demir bereits einen neuen Trainer. Auf den beurlaubten Holländer Ronald Koeman folgt als Interimslösung vorerst Sergi Barjuan, der die B-Mannschaft betreut, dann soll die Barca-Legende Xavi, der Großmeister des „Tiki-Taka“, mit dem Barcelona seine größten Erfolge feierte, kommen. Er muss aus seinem bis 2023 laufenden Vertrag in Katar bei Al Sadd um eine Million Euro herausgekauft werden. Die von Präsidenten Juan Laporta vollzogene Trennung von Koeman soll insgesamt zehn Millionen kosten. Sehr viel Geld für einen in Milliardenhöhe schwerst verschuldeten Klub. Allein sechs werden durch eine Klausel im Vertrag, den Laportas Vorgänger Josep Bartomeu abschloss, fällig. Koeman musste sich 2020 aus seinem Vertrag als Hollands Teamchef mit sechs Millionen herauskaufen. Die hätte ihm Barcelona auch zahlen müssen, wäre sein bis 2022 laufenden Vertrag nicht verlängert wurden. Jetzt beendete ihn Laporta vorzeitig.

In Italiens Serie A hat der ehemalige Abonnementmeister Juventus Turin nach der 1:2-Heimpleite gegen Sassuolo mit dem Ex-Rapidler Mert Müldür nach zehn Runden bereits 13 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Napoli. Italiens rosa Fußballbibel „Gazzetta dello Sport“ schrieb von völliger Dunkelheit rund um Juventus. So hat sich Trainer Massimiliano Allegri die Rückkehr sicher nicht vorgestellt. Die Verrücktheit in der Schweiz bedeutete das k.o. im Cup von Tabellenführer FC Basel beim Drittligisten Etoile Carouge. Beim 0:1 in Genf durfte Österreichs Teamtormann Heinz Lindner pausieren. Gehen die verrückten Tage auch in Österreich weiter? Dazu müsste Tabellenführer Red Bull Salzburg Samstag im Innviertel  gegen Ried verlieren. Nach 34 Punkten in den ersten 12 Runden, die Bundesligarekord bedeuten. Nach 18 ungeschlagenen Spielen in der Bundesliga mit 16 Siegen, nach acht Siegen in den letzten acht Duellen gegen Ried mit 25 erzielten Toren. Anderseits ist Ried daheim seit zehn Spielen ungeschlagen. Bedeutete die Überraschung im Cupachtelfinale, das 2:1 am Mittwoch bei Sturm Graz, schon das Aufwärmen für die größere Verrücktheit?

 

Foto: Borussia Mönchengladbach.

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