Seit Sonntag hat der 1.FC Köln, der Klub von Österreichs Teamspielern Louis Schaub und Florian Kainz, einen neuen Präsidenten namens Werner Wolf und einen neuen Vorstand. Auf der Generalversammlung gab der scheidende Vizepräsident, der ehemalige Weltklasse-Torhüter Toni Schumacher, bekannt, dass der in Köln noch immer populäre Ex-Trainer aus Wien, Peter Stöger zwei Wochen zuvor aus dem Verein ausgetreten ist. Und das hat nichts mit seinem neuen Job als Sportvorstand der Austria zu tun. Sondern mit einem Riesenärger über Teile der Kölner Fans, der sogenannten Ultras.
Die stimmen beim Bundesligastart in Wolfsburg schlimme Schmähgesänge gegen Jörg Schmadtke, den Sportvorstand des VW-Werksklubs, mit Kölner Vergangenheit an. Von 2013 bis zum Sommer 2017 hatte Schmadtke und Stöger in vier Saisonen für Aufstieg in die Bundesliga, die finanzielle Konsolidierung und die erste Qualifikation für den Europacup seit einem Vierteljahrhundert gesorgt. Bei den Schmähgesängen wurde Stögers Lebenspartnerin Uli Kriegler in „Mitleidenschaft“ gezogen, auf das übelste diskreditiert, womit für Stöger eine Linie überschritten war, bei der jedes Verständnis aufhört, es nichts mehr zu tolerieren gibt. Eine mehr als verständliche Reaktion. Schmadtke gab sich mit einer Entschuldigung von Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle zufrieden.
Uli Kriegler und Stöger legten hingegen nach vier Jahren die Mitgliedschaft, die sie trotz seiner nach Köln folgenden Zeit als Trainer von Borussia Dortmund behielten, zurück. Und davon ließen sie sich auch durch einen verspäteten Entschuldigungs-Anruf des Juristen Stefan Müller-Römer, der bis Sonntag als Chef des Kölner Mitgliederrats auch der interimistische Präsident war, bei Uli Kriegler nicht abbringen. Beide traten aus dem 1.FC Köln aus. Das ist die Konsequenz, die zu Stögers Stärken gehört. Gegenüber Medien lehnte er es ab, zu diesem Thema zu reden. Um den Fans damit nicht mehr Beachtung zu schenken als ihnen zusteht. Der Schock auf Kölns Generalversammlung über Stögers Konsequenz war aber zu merken.