Fußball

Wie Heynckes über Hasenhüttl denkt! Erstmals dreimal Hinterseer!

Durch Schalkes glückliches 1:0 mit Guido Burgstaller in Wolfsburg kann David Alaba noch nicht Sonntag Abend seinen bereits siebenten Meistertitel mit Bayern München fixieren. Auch nicht  mit einem Sieg im Duell Meister gegen Vizemeister bei RB Leipzig. Der würde das endgültige Meisterstück am Ostersamstag daheim gegen Borussia Dortmund ermöglichen. Das will aber Leipzig nach vier sieglosen Spielen hintereinander in der Bundesliga unbedingt verhindern, wie der nach einer Rückenverletzung wiede einsatzfähige Steirer Marcel Sabitzer kämpferisch ankündigte. Leipzig braucht  die Punkte für den Kampf um den Champions League-Platz. Seit dem Aufstieg konnte aber Leipzig gegen Bayern, egal ob in Meisterschaft oder im  Pokal, noch nicht gewinnen, Vier Spiele, vier Niederlagen, 15 Tore kassiert!

Sabitzers Landmann Ralph Hasenhüttl wird ja im Trainernachfolgespiel für Jupp Heynckes genannt. Öfters fällt da eigentlich nur der Name von  Ex-Dortmund-Trainer Thomas Tuchel. Zuletzt war auch von Tottenhams Mauricio Pochettino die Rede. Auf den Rat von Heynckes wollen Bayerns Bosse Uli Hoeneß und Karlheinz Rummenigge aber hören. Und der forciert einen deutschsprachigen Trainer. Von Hasenhüttl hat er eine hohe Meinung, die er auch öffentlich kundtat: „Ich finde er macht das wirklich gut. Aber Dinge wie die Trainingssteuerung bei gleichzeitiger internationaler Belastung, Rotation: Das muss man erlernen, dazu gehört viel Erfahrung.“

Heynckes stellte ja Mittwoch bei Bayerns 3:1 in Istanbul gegen Besiktas einen neuen Rekord in der Champions League auf: Kein Trainer vor dem 72jährigen  hat in der Königsklasse saisonübergreifend elf Spiele hintereinander gewonnen. Dass Hasenhüttl ein Engagement bei Bayern nach eigener Einschätzung aus Mangel an Erfahrung ausgeschlossen hat, empfindet Heynckes als ehrlich: „Aber er hat sicher das Format, einen großen Klub zu trainieren. Er muss die Arbeit bei einem Topklub erst verinnerlichen un dann einen weiteren Plan haben. Seine Art gefällt mir, er kennt ja Bayern aus seiner Spielerzeit bei den Amateuren. Mein Assistent Hermann Gerland war damals sein Trainer, hat mir viel Positives über seinen Charakter erzählt.“ Den Bayern versprach Hasenhüttl ein „heißes Spiel.“

Sein Vertrag in Leipzig läuft bis 2019. Nach der Saison soll es Gespräche über die Verlängerung geben. Denn Boss Oliver Mintzlaff und Sportchef Ralf Rangnick wolle nicht mit einem Trainer in die nächste Saison gehen dessen Vertrag danach endet. Das kann spannend werden. Denn speziell seit Dortmunds Enttäuschung gegen Salzburg wird Hasenhüttl auch als Kandidat für Peter Stögers Nachfolge in Dortmund genannt. Ebenso Kroatiens Ex-Teamchef Niko Kovac, der aus dem Vertrag bei Eintracht Frankfurt herausgekauft werden müsste, sowie der Schweizer Lucien Favre. Der stünde zur Verfügung, der Vertrag des 61jährigen bei OGC Nizza läuft aus.

Stöger erklärte am Tag nach dem Ausscheiden in Salzburg, er sei auf sein Ende in Dortmund mit Saisonende eingestellt. Wer ihn kennt, ahnt, dass ihm die vielen  Fragen, wie er seine Situation und Zukunft einschätzt, auf die Nerven gingen. Und mit dem Statement wollte er die beenden. Sonntag gegen Hannover könnte Marco Reus wegen Adduktorenproblemen fehlen. Ob er Mario Götze, den er in Salzburg nachvollziehbar, aber in sehr sachlichem Ton kritisierte, bringen wird? „Der Kampf um die Qualifikation zur Champions League wird bis zur letzten Runde spannend bleiben.“ Die Borussia braucht den Heimsieg, um Dritter hinter Bayern und Schalke zu bleiben. Bayer Leverkusen, einen Punkt hinter Dortmund Vierter, gastiert Sonntag bei Stögers Ex-Klub 1.FC Köln im Nachbarsderby.  Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger will mit einem Sieg im Gepäck nach Klagenfurt zur Vorbereitung auf die ersten Tests im WM-Jahr gegen  Slowenien und Luxemburg fliegen.

Österreichische Erfolgserlebnisse gab es Samstag für den starken Florian Kainz und den nach 63 Minuten eingewechselten Zlatko Junuzovic durch das 3:1 mit Werder Bremen in Augsburg gegen Martin Hinteregger und Michael Gregoritsch, der mit einem Freistoß nur die Stange traf. Das wäre das 2:2 gewesen. Bremen braucht sich um den Klassenerhalt keine Sorgen mehr zu machen. Florian Grillitsch erzielte beim mitreißenden 3:3 von Hoffenheim in Mönchengladbach das Tor zur 3:2-Führung. Sein ersten Treffer in der Bundesliga. Valentino Lazaro sorgte mit seinem zweiten Saisontor beim 2:1-Auswärtssieg von Hertha BSC Berlin gegen den Hamburger SV für den Ausgleich. Die Hamburger stolpern nach 14 Spielen ohne Sieg weiter Richtung Abstieg. Einige Problemfans wollten nachher den Spielertrakt stürmen, die Polizei verhinderte dies auch durch den Einsatz von Schlagstöcken.

Auch in der zweiten Liga gab es österreichische Schlagzeilen. Vor allem durch den Tiroler Lukas Hinterseer,einem  ehemaligen Schützling von Hasenhüttl in Ingolstadt. Ex-Teamstürmer Hinterseer, inzwischen bei Bochum, rettete mit dem ersten Dreierpack seiner Profikarriere dem abstiegsgefährdeten Traditionsklub den 3:2-Sieg in Sandhausen. Philipp Hosiner brachte Union Berlin daheim in der Alten Försterei gegen Jahn Regensburg 2:1 in Front, was nicht zum Sieg reichte, Endstand 2:2.

 

 

 

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