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115 Anklagepunkte gegen Manchester City: Droht der Zwangsabstieg?

Manchester City gilt zur Halbzeit der Gruppenspiele in der Champions League als Topfavorit für die erfolgreiche Titelverteidigung. Gefolgt von Bayern München und Real Madrid. Die Citizens, Bayern,Real Madrid und der FC Barcelona haben bisher alle drei Partien gewonnen, in der spanischen La Liga verlor Real mit Österreichs Teamkapitän David Alaba Sonntag allerdings Platz eins durch ein 0:0 im kleinen Madrider Derby gegen Rayo Vallecano an Girona. Für Manchester City ist das Heimspiel am Dienstag gegen den Schweizer Meister Young Boys Bern nur ein Randthema: Die englischen Medien überschlagen sich derzeit über das Ungemach, das dem Meister drohen soll. Wegen der Untersuchungen über das fragwürdige Finanzgebaren durch Englands Verband und die Premier League, die dazu eine unabhängige Kommission einsetzte, die vier Jahre lang ermittelte.

Es geht um nicht weniger als 115 Anklagepunkte, die es seit neun Monaten gibt, wegen Verstößen gegen die Finanzregeln und systematischen Betrug in der Zeit zwischen 2009 und 2018 nach der Übernahme des Traditionsklubs durch die City Football Group aus Abu Dhabi. Geld spielte keine Rolle. Transfer um insgesamt zwei Milliarden Euro sollen über die Bühne gegangen sein, bis 2022 endlich der erste, ersehnte Triumph in der Champions League gelang. Ein Urteil ist im nächsten Frühjahr zu erwarten. Viele erwarten sogar, dass die Startruppe von Trainer Pep Guardiola um Torjäger Erling Haaland (Bild) zum Zwangsabstieg verurteilt wird. Schon 2020 sollte Manchester City von der UEFA für zwei Jahre von allen internationalen Bewerben ausgeschlossen werden. Findige Juristen zerlegten alles, bis der CAS, der Europäische Sportgerichtshof, die Sperre aufhob. Der Umweg über ein Sportgericht wird diesmal nicht möglich sein. Denn die Premier League hat keine Rekursinstanz außerhalb der Liga.

In der City-Gruppe kommt es Dienstagabend zu einem Österreicher-Duell: Roter Stern Belgrad mit Kapitän Aleksandar Dragovic empfängt im „Marakana“ RB Leipzig mit Xaver Schlager und Christoph Baumgartner. Beide haben eine verpatzte Woche mit Ausscheiden im Pokal und Niederlage in Mainz, mit zwei Spielen ohne erzieltes Tor hinter sich. Gelingt dem serbischen Meister sein erster Sieg, könnte sogar der Kampf um Platz zwei hinter Manchester City spannend werden: „Realistisch ist Platz drei drinnen“, vermutete Dragovic. Auf Platz drei hinter Paris St. Germain und Newcastle liegt derzeit Marcel Sabitzer mit Borussia Dortmund. Mit einem Heimsieg gegen die Engländer wäre Dortmund Zweiter, vielleicht sogar Tabellenführer, wenn Paris in Mailand gegen Milan verliert. Aber Dortmund hängt nach der 0:4-Abfuhr gegen Bayern am Samstag schwer angeschlagen in den Seilen. Newcastle fügte hingegen Arsenal mit 1:0 die erste Saisonniederlage zu.

Foto: UEFA.

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