Eishockey

Acht Absagen sind zu viel: Nur Muster mit bedingtem Wert

Michael Grabner trifft weiterhin für die New York Rangers: Mit seinen Saisontoren 24 und 25  beim  4:1 (1:0, 1:1, 2:1) im Madison Square Garden gegen die Anaheim Mighty Ducks ermöglichte der Kärntner ebenso wie  Schwedens Stargoalie Lundqvist, der 43 Schüsse abwehrte, Trainer Alain Vigneault seinen 600. Sieg in der National Hockey League. Die schafften nur fünf der aktiven NHL-Coaches. Grabner scheiterte bei seinem ersten Sitzer, als es 2:0 stand, noch an Keeper Gibson, traf dann zum 3:1 und 4:1 ins „empty net“. In der NHL-Schützenliste liegt er auf Platz neun. Getroffen hat auch Thomas Vanek.  Sein 13. Saisontor zum 2:2 rettete Detroit aber nur einen Punkt gegen Columbus, denn nach 1:38 Minuten der Verlängerung war die 2:3-Heimniederlage gege Columbus perfekt. Vanek traf im 5:3-Powerplay aus kurzer Distanz, wusste nachher: „Wir hätten nicht einen, sondern zwei Punkte gebraucht!“

Die Spekulationen, dass Red Wings-Manager Ken Holland seinen besten Torschützen bis zum 1. März an einen Klub mit Play-off-Chancen verkauft, werden immer lauter. Dann müsste Österreichs Teamchef Roger Bader seine Vanek-Hoffnung für die WM in Kiew  begraben. Aber der Schweizer muss auch schon jetzt mit Enttäuschungen leben: Aus vier Absagen für den Österreich-Cup in Graz ab Donnerstag gegen die Slowakei, Norwegen und Frankreich wurden acht. Nach Dominique Heinrich, Thomas Raffl, Stefan Ulmer und Mario Hofer kommen auch Brian Lebler,  Malmö-Legionär Konstantin Komarek,  KAC-Verteidiger Schumnig und Salzburg-Youngster Baltram nicht. Torjäger Lebler gestand offen, jetzt hätten die Interessen seines Geldgebers Vorrang, sprich der Befehl seines Vereins, in diesem Fall die Linzer Black Wings,  kleine Verletzungen für das Playoff auszukurieren. Für Verbandschef Gernot Mittendorfer müsste dies eigentlich das Signal sein, sich mit den Klubs über das Thema auseinanderzusetzen. Aber er zeigte überraschend Verständnis  dafür, dass der zweite Schritt der WM-Vorbereitung so zu einem Muster mit  bedingtem Wert verkommt. Müssten sich eigentlich alle, die das ernst nehmen, etwas gefrozzelt vorkommen. Gemäß seinem Motto, erst die WM sei wirklich wichtig, könnte man ja dann überhaupt auf den Österreich-Cup verzichten.

Nichts desto trotz sieht Bader das Turnier als Qualifikation für die WM. Der Kader hat jetzt ein Durchschnittsalter von 24,3 Jahren. Der Schweizer setzt weiter auf die 19jährigen wie Bern-Verteidiger Wolf und Malmö-Stürmer Haudum, auf schnelles Umschaltspiel, will daher konsequent vier Fünferblöcke einsetzen, allen drei  Torhütern, sprich Salzburg-Routinier Starkbaum,  Kickert von den Vienna Capitals und Villachs Debütant Herzog,  je ein Spiel geben. Debütieren dürfen auch zwei 22jährige vom KAC, Verteidiger Christoph Duller und Stürmer  Johann Bischofberger. Außer den drei Debütanten haben noch sieben weitere Spieler bisher weniger als zehn Länderspiele absolviert: Die Verteidiger Hackl, Kirchschläger und Wolf, im Angriff Brucker, Huber, Obrist und Rauchenwald. „Die Leistungen im Nationalteam zählen für mich mehr als die im Klub“, versichert Bader. Seit November, dem Turnier in Budapest, sieht er das Level im Konkurrenzkampf sogar höher als zuvor: „Die jungen Spieler haben mit ihren Leistungen in Ungarn den  Routiniers die Latte ziemlich hoch gelegt“. Einige, die in Graz zeigen sollten, ob sie die Latte überspringen können, kamen aber nicht.

 

 

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