Seinen 66. Geburtstag feiert Werner Gregoritsch Freitag in Ried mit einem 109. Länderspiel als U 21-Teamchef. Die Bilanz der 108, in denen er auf einen Punktschnitt von 1,92 kommt; 62 Siege, 21 Unentschieden, 25 Unentschieden, mit 223: 127 Toren. Seit 1. Februar 2012 ist der Grazer im Amt und noch kein bisschen müde. Es macht ihm noch immer Spaß. Im Herbst gab es nach dem durchwachsenen Start in die EM-Qualifikation, dem Unentschieden auf Zypern und dem 0:1 in Slowenien, Kritik an ihm. Mit dem Unterton, seine Zeit könnte abgelaufen sein. Die Antwort war ein 2:0-Sensationssieg über Favorit Frankreich in Ried. Jetzt hat Österreich zwei Punkte Rückstand auf Frankreich und Slowenien, ist noch im Rennen um ein EM-Ticket.
Der Geburtstagsgegner ist nicht von schlechten Eltern. Dänemark ist in seiner Gruppe mit je zwei Siegen und zwei Unentschieden Tabellenführer, kommt mit drei Legionären aus der Bundesliga, mit Maurits Kjaergaard von Red Bull Salzburg, Mika Biereth und William Böving von Sturm Graz. Trotzdem hofft Gregoritsch auf die Revanche für das 1:3 gegen die Dänen bei der EM-Endrunde 2019 in Udine, als Christoph Baumgartner bei 1:1 einen Elfmeter vergaben. Von der damaligen Mannschaft gehören Alexander Schlager, Stefan Posch, Philipp Lienhart (damals der Torschütze), Kevin Danso, Xaver Schlager und Baumgartner zum aktuellen Kader von Teamchef Ralf Rangnick. Wer könnte aus der derzeitigen Gregoritsch-Mannschaft so wie sie Karriere machen? Kandidaten wären Kapitän Matthias Braunöder, der letztes Wochenende bei Italiens Zweitligist Como beim 2:1 gegen Pisa sein erstes Spiel in der Startelf und über 90 Minuten absolvierte, Thierno Ballo, Nikolas Sattlberger. Gespannt ist Gregoritsch auf den neuen Stürmer, auf Debütant Nicolas Binder von Austria Klagenfurt. Auf die Schnelligkeit von Manuel Polster, der zuletzt bei der Wiener Austria zwei Wochen intern gesperrt war, wollte Gregoritsch nicht verzichten. Ein eigenes Kapitel ist leider wieder einmal Yusuf Demir: Beim FC Basel wird er seit Jänner nicht mehr eingesetzt, das wird sich kaum ändern, da ihn Basel am Saisonende wieder an Galatasaray Istanbul „zurückgibt“. Wahrscheinlich könnten deshalb derzeit zwei Spiele in fünf Tagen Demir überfordern.
Denn Dienstag wartet in Ried das wichtigere Spiel, in der Qualifikation gegen Zypern. Da sind drei Punkt Pflicht, damit Gregoritsch mit 67 zum zweiten Mal bei der Endrunde dabei ist. Die Entscheidung fällt im September und Oktober in den Spielen in Bosnien daheim gegen Slowenien und zum Abschluss in Frankreich.
Foto: ÖFB/Patrick Vranovsky.