Fußball

Auch ohne David Alaba hat Österreich einen guten Kapitän: Marcel Sabitzer

So sehr David Alaba auch als Spieler und Persönlichkeit abgeht, zeigte der Sieg in Bratislava doch, dass es für ihn als Kapitän einen sehr guten Ersatz gibt: Das bewies Marcel Sabitzer in seinem 78. Länderspiel. Alles, was er machte, hatte Hand und Fuß. Er versteckte sich nicht, war anspielbar, coachte die Mitspieler, sorgte für gefährliche Aktionen. So ging von ihm die zum zweien Tor aus, in der ersten Hälfte führte eine Flanke von ihm fast zu einem slowakischen Eigentor. Zudem zeichnete ihn der Blick für einen gut postierten Mitspieler aus. Die gelbe Kapitänsbinde sah Sabitzer gar nicht als besondere Verpflichtung: „Für mich ändert die nichts!“  Denn der Routinier versucht immer voranzugehen, den nötigen Siegeswillen zu zeigen, Verantwortung zu übernehmen, das nötige Feuer in die Mannschaft zu bringen. Darum ernannte ihn bei RB Leipzig bereits vor vier Jahren auch der damalige Trainer Julian Nagelsmann zum Kapitän.

Er spielt im Team auf einer anderen Position als bei Borussia Dortmund. Dort ist er im Zentrum, bei Ralf Rangnick hingegen eigentlich immer auf der linken Seite: „Im Zentrum ist man mehr ins Spielgeschehen involviert, öfters am Ball, links muss man halt etwa geduldiger sein“.  In Deutschland wird der Kapitän oft Spielführer genannt. Sabitzers Position auf der linken Seite macht es für ihn schwieriger, einer zu sein. Es gelang ihm aber trotzdem. Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Auch das zählt zu den Stärken. Und er gehört auch zu denen, die Leistungen realistisch einordnen können. Nicht versucht, etwas schönzureden. Letzten Mittwoch kritisierte ihn „Bild“  eigentlich zu Unrecht als einen der acht überbezahlten Dortmunder Leistungsträger in Relation zu ihren Gehältern. Das von Sabitzer liegt laut „Bild“-Schätzungen bei 7,5 Millionen Euro pro Saison. Die Kritik an dem 30 jährigen: „Spielt für Österreich wesentlich stärker als bei Dortmund. Noch nicht der erhoffte Führungsspieler, aber die Formkurve zeigt nach oben!“ Vielleicht ist es auch etwas leichter, in Österreichs Team stark zu spielen. Weil da einer für den anderen durchs Feuer geht.

Ein anderer, der in Bratislava aufzeigte, war der älteste Teamspieler. Die Rückkehr des 32 jährigen Andreas Weinmann nach einjähriger „Pause“ bei Rangnick beeindruckte auch den Teamchef. Vor allem, aber nicht nur wegen seines Treffers zum 2:0. Rangnick sah den England-Legionär, der mit West Bromwich um den Aufstieg in die Premier League kämpft, als eine Art „Knipser“, die man braucht.  Das geglückte Comeback eröffnet Weinmann durchaus Chancen, als gefragter Joker in den EM-Kader zu kommen. Unabhängig davon, ob Marko Arnautovic noch fit wird.

 

Foto: ÖFB/Christopher Kelemen.

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