Fußball

Auf die Teamrückkehr folgte für Lainer eine schlimme Blamage

Montag gab es für Stefan Lainer die tolle Nachricht von der Rückkehr in Österreichs Nationalteam. Einen Tag folgte der sportliche Tiefschlag, durch den er mit Borussia Mönchengladbach verpasste, die „Schrott-Saison“ noch irgendwie zu retten: Im strömenden Regen gab es in Saarbrücken beim Neunten der dritten Liga mit 1:2 (1:1) das k.o. im Viertelfinale des Pokals. Der Ludwigspark, in dem bereits Bayern München am 1. November und danach Eintracht Frankfurt aus dem Pokal flogen, erlebte die dritte Mega-Sensation. Lainer wurde in der 82. Minute eingewechselt, in der 93. Minute fiel das Siegestor für den Riesentöter. Aus einem Konter, der über Lainers rechte Abwehrseite lief. Max Wöber war wegen einer muskulären Verhärtung bei der schlimmen Blamage nicht dabei.

Es gab Parallelen zwischen der Sensation gegen Bayern und der gegen Mönchengladbach. Auch Bayern ging bei seiner 1:2-Pleite in Führung. Durch Thomas Müller nach Assists des aktuell an die Wiener Austria verliehenen Frans Kraetzig, der damals eine Stunde spielte. Das Tor zur Sensation fiel in der sechsten Minute der Nachspielzeit, Dienstag „schon“ in der dritten. Wie Bayern war auch Mönchengladbach überlegen, es fehlte jedoch die Idee, die Abwehr des Drittligisten auszuspielen. Ein Offenbarungseid des sportlichen Tiefgangs des Traditionsklubs. Von den Fans hörten Mönchengladbachs Versager nachher keine netten Worte.

Das Match hätte eigentlich schon am 7. Februar stattfidnen sollen. Damals war der Rasen nach schweren Regenfällen nicht bespielbar. Vor drei Wochen wurde ein neuer Rasen verlegt, das Terrain im Ludwigspark war auch Dienstag alles anderes als gut. Es regnete wie im Februar. Aber für Gladbach gibt es dennoch keine Ausrede. Saarbrücken konnte sein Glück kaum fassen, Zum zweiten Mal in vier Jahren im Semifinale, das erste Mal noch als Viertligist. Trainer Rüdiger Ziehl, zuvor für die zweite Mannschaft von Wolfsburg verantwortlich, bis sie wegen des inzwischen missglückten St. Pölten-Projekts des VW-Werkkkubs aufgelöst wurde, verlor mit Saarbrücken noch kein Pokalspiel.

15.800 Zuschauer verwandelten den Ludwigspark in ein Tollhaus. Im Semifinale des Pokals steht mit Tabellenführer Bayer Leverkusen nur ein Klub aus der Bundesliga. Dazu kommen der mit Fortuna Düsseldorf und Kaiserslautern der Vierte und 15. der zweiten Liga und Drittligist Saarbrücken. Der im Semifinale Heimrecht gegen Kaiserslautern. Ein Derby, die Städte sind nur 70 Kilometer voneinander entfernt. Leverkusen und Düsseldorf sogar nur 32 Kilometer. Leverkusen hat Heimrecht. Wird es im Berliner Pokalfinale ein Duell zwischen dem neuen Meister Leverkusen und einem Drittligaklub geben? Die Saarbrücken-Fans sangen Dienstag bereits:“Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“

Foto: DPA.

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