Eine Woche vor dem Cupviertelfinale beim Titelverteidiger Sturm Graz und gegen Meister Red Bull Salzburg im Linzer Stadion absolvierten die Wiener Austria und der LASK ihre Generalproben gegen slowakische Erstligisten. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Kein „Spion“ durfte zusehen. Weder beim 3:0 (0:0) von Austria in der Generali-Arena gegen den Fünften Dunajska Streda noch in Pasching, wo der LASK mit zwei Mannschaften zwei Partien gegen den Siebenten Zeleziarne Podbrezova bestritt. Zunächst gewann die erste Mannschaft 2:0 (0:0), danach verlor die B-Garnitur, in der überraschend auch Winterkauf Valon Berisha 79 Minuten spielte, Bayern-Talent Lucas Copado erstmals den schwarz-weißen Dress trug, 2:3 (2:2). Die Tore zum Sieg fielen in den letzten zwölf Minuten durch Marin Ljubicic und Ivan Ljubic, bei der Niederlage trafen Branko Jovicic und Thomas Goiginger aus einem Elfmeter. Schaut so aus, als würde Trainer Thomas Sageder im zentralen Mittelfeld Sascha Horvath und Ljubic den Vorzug gegenüber Berisha geben.
Auch bei der Austria ließen die Tore auf sich warten, sie fielen zwischen der 65. und 82. Minute. Alle durch Spieler, die Trainer Michael Wimmer erst einwechselte. Alexander Schmidt, der Violett in Führung brachte, kam zur zweiten Hälfte statt Romeo Vucic. Andreas Gruber, der Schütze des 2:0, nach 63 Minuten für Muharem Huskovic, Innenverteidiger Tin Plavotic, der für den Endstand sorgte, nach 71 für Marin Martins. Nur drei spielten durch: Tormann Christian Früchtl, Innenverteidiger Mario Handl und in der Offensive Dominik Fitz. Erste Wahl im zentralen Mittelfeld dürften Marvin Potzmann und Kapitän Manfred Fischer (Bild) sein. Wimmer zeigte sich rundum zufrieden: „Das bringt Selbstvertrauen. Die Jungs sind läuferisch an ihre Grenzen gegangen, waren gierig und willig, jeder gibt Vollgas.“ Ohne Vollgasmodus kann´s in Graz nicht klappen.
Der Wolfsberger AC, einer der Austria-Konkurrenten in den letzten fünf Runden des Grunddurchgangs im Kampf um die Qualifikation für die Meisterrunde, dürfte seinen besten Torschützen verloren: Mohammed Bamba, letzten Sommer aus der zweiten israelischen Liga geholt, spielt künftig für Lorient, dem Letzten von Frankreichs Ligue 1. Der 22 jährige Legionär von der Elfenbeinküste kam in 15 Runden auf sechs Tore und drei Assists, war der gefährlichste im „3 B-Sturm“ mit Augustin Boakye und Thierno Ballo. Für Wolfsberg wurde der Transfer finanziell ein Riesengeschäft. Von drei Millionen Euro Ablöse ist die Rede, die sich um eine weitere erhöhen würde, wenn Lorient mit Bamba den Klassenerhalt schafft. Präsident Dietmar Riegler kann sich über einen Rekordtransfer freuen: „Bamba hat eine große Karriere vor sich. Der Transfer in eine Topliga ist eine Auszeichnung für den ganzen Verein und macht uns stolz!“ Bambas Vertrag stand in Wolfsberg bis 2025 unter Vertrag. Bei Lorient steht auch ein österreichischer Stürmer im Kader: Adrian Grbic spielte in 18 Runden nur 30 Minuten bei seinem einzigen Einsatz. 2020 zahlte Lorient für Grbic neun Millionen Ablöse an Clermont Foot, aber der kam nie auf Touren. Im Frühjahr 2022 wurde er an Alkmaar verliehen, im Frühjahr 2023 an Valenciennes in die zweite Liga. In 56 Spielen bei Lorient erzielte Grbic, dessen Vertrag bis 2025 läuft, nur sechs Tore, in neun Länderspielen während der Ära von Franco Foda zwischen 2020 und 2021 auf vier.
Schlusslicht Austria Lustenau fand den vierten Neuen, den zweiten Deutschen: Den 25 jährigen Mittelfeldspieler Nico Gorzel, der 2017 zu Salzburgs Youth League-Siegern gehörte, von 2018 bis 2020 bei Wr. Neustadt und St. Pölten spielte, danach in der dritten deutschen Liga bei Türkgücü München und Erzgebirge Aue. Alle vier Winterkäufe kennt Lustenaus neuer Trainer Andreas Heraf durch seine bisherigen Stationen: Luca Meisl und Leo Mikic trainierte er bei Ried, Gorzel und Paterson Chato bei Türkgücü. Der im Sommer aus Polen gekommene Abwehrspieler Boris Moltenis wechselte in die zweite französische Liga zu Sochaux, auch der dänische Stürmer Nikolai Baden-Fredriksen fehlt im Trainingslager.
Foto: FK Austria.
