Fußball

Das erste Tor von den Kap Verdischen Inseln entschied Cupderby für Sturm

In Deutschland verabschiedete sich Dienstag der Titelverteidiger im Pokal, RB Leipzig, in der zweiten Runde. In Österreich lag zwei Tage später im Achtelfinale mit Sturm der Titelverteidiger im ausverkauften Grazer Derby zur Pause 1:2 zurück, drehte aber noch das Match, stieg durch das erste Tor in der Klubgeschichte, das ein Spieler von den Kap Verdischen Inseln erzielte, ins Viertelfinale auf. Das ist der 22 jährige Bryan Teixeira, der im Jänner um 1,2 Millionen von Austria Lustenau geholt wurde. Bis zum Cupschlager erzielte der Afrikaner in 28 Pflichtspielen kein Tor für Sturm (Bild), galt für einige schon als Fehlkauf. Der Siegestreffer gegen den Stadtrivalen ändert einiges.

Eine Stunde vor Beginn war es noch gar nicht sicher, ob das Derby plangemäß angepfiffen wird.  Weil einige Sturm-Fans für hässliche Szenen sorgten, nach der Stadioneröffnung einen GAK-Fanshop und einige Anhänger der „Roten“ angriffen, wobei auch Pyrotechnik im Spiel war. Es gab einen Schwerverletzten. Aber nach einer Besprechung aller Beteiligten gab es keinen verspäteten Anpfiff oder gar eine Verschiebung. Nach 247 Sekunden führte Favorit Sturm: Nach einem Freistoß von Yusuf Gazibegovic traf Abwehrchef Gregory Wüthrich per Kopf. Zu Beginn schien es keine Rolle zu spielen, dass Otar Kiteishvili, William Boeving und David Affengruber fehlten,  Ion Gorenc Stankovic und Manprit Sarkaria nur auf der Bank begannen. Sturm schien alles zu kontrollieren, doch nach 31 Minuten glich aus dem nichts Kamerun-Stürmer Michael Cheukoua, der wie Teixeira eine Lustenau-Vergangenheit hat, aus. Weil ihm  Sturms Abwehr zu viel Raum ließ. Sechs Minuten später führte der Tabellenführer der zweiten Liga gegen den aus der Bundesliga. Durch ein Tor, das nicht zählen hätte dürfen, nur zustande kam, weil es erst ab dem Viertelfinale einen VAR gibt. Denn das 2:1 des GAK war ein klares Handtor. Sturms Abwehr verlor bei einer GAK-Eckballvariante die Übersicht, Cheukoua kam frei zum Kopfball, der deutsche Innenverteidiger Yannick Oberleitner verlängerte ihn mit der rechten Hand. Das sahen weder Schiedsrichter Harald Lechner noch sein Assistent an der Linie. Der Video Assitant Referee hätte sich garantiert gemeldet.

Danach musste Sarkaria für den verletzten Seedy Jatta rein, zur zweiten Hälfte brachte Sturm-Trainer Christian Ilzer für Kapitän Stefan Hierländer Teixeira, um die Offensive zu verstärken. Aber die ersten drei Chancen hatte aus Kontern der GAK. Ließ alle aus. Statt 3:1 hieß es dann plötzlich 2:2. Eine Minute, nachdem Christian Lichtenberger den dritten Sitzer vergeben hatte, verlängerte ausgerechnet Oberleitner mit einem mißglückten Rettungsversuch eine Flanke von Alexander Prass ins eigene Tor. Ausgleichende Gerechtigkeit? Schaute der Fußballgott auf Sturm herab? Auch die Aktion zum Siegestor in der 84. Minute begann mithilfe des GAK, der zu viele Fehler beging, um die große Sensation zu liefern. Innenverteidiger Milos Jovicic spielten den Ball Sarkaria in die Beine, der bediente Teixeira, der den präzisen Pass verwertete. Wie ein Jahr davor gewann Sturm mit einem Tor Unterschied, nur fielen diesmal fünf Treffer und nicht nur einer. „Wir haben uns richtig gut verkauft“, fand GAK-Trainer Gernot Messner zurecht. Aber darum kann sich der Underdog nichts kaufen. Das gilt auch für das Kompliment von Sieger Ilzer, wonach der GAK absolut bundesligatauglich war.

Somit sind aus der zweiten Liga VSE St. Pölten und DSV Leoben im Viertelfinale, aus der Bundesliga Titelverteidiger Sturm, Red Bull Salzburg, der LASK, die Wiener Klubs Rapid und Austria sowie Altach nach einem 2:0 (1:0) gegen Blau Weiß Linz im strömenden Regen auf einem ziemlich ramponierten Terrain. Auch in Vorarlberger wäre das Spiel mit einem VAR vielleicht anders gelaufen. Weil Schiedsrichter Sebastian Gishamer bei 0:0 nach acht Minuten ein klares Foul an Linz-Legionär Connor Voss im Altach-Strafraum nicht erkannte, nicht auf Elfmeter entschied.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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