Fußball

Operation und Rücktritt: Neues von Wimmer und Onisiwo

Wenn Teamchef Ralf Rangnick am Montag seinen Kader für die zwei November-Spiele, für das letzte in der geschafften EM-Qualifikation gegen Estland in Tallinn sowie für das Prestigeduell gegen Deutschland im Happel-Stadion bekannt gibt, werden drei Namen fehlen: Die von Patrick Wimmer, Florian Grillitsch und Karim Oniswo (Bild). Vom 22 jährigen Wolfsburg-Legionär Wimmer, weil er wegen eines eingerissenen Syndesmosebands im rechten Sprunggelenk operiert werden musste und sein Comeback wahrscheinlich erst im nächsten Jahr feiern wird. Von Hoffenheim-Legionär Grillitsch, weil er mit einer Oberschenkelverletzung bis Ende November ausfällt. Vom 31 jährigen Onisiwo, weil er nach 24 Länderspielen in acht Jahren, bei denen er achtmal zur Startelf gehörte,  seine Karriere im Nationalteam, die in der Ära von Marcel Koller im November 2015 bei der 1:2-Niederlage gegen die Schweiz begonnen hatte, die Teamkarriere aus sportlichen und privaten Gründe überraschend beendete. Für Rangnicks kam Onisiwos Rückzug nicht ganz unerwartet, weil der Wiener ihn schon vor einiger Zeit informierte, mit dem Gedanken zu spielen, nicht mehr für Österreich zu spielen. Somit war sein Einsatz im Finish beim 3:1 gegen Schweden am 12. September in Stockholm sein letztes Länderspiel. Im Oktober fehlte er wegen einer Knöchelverletzung.

Damit ließ Onisiwo die Chance auf seine zweite EM-Teilnahme sausen. Bei der ersten spielte er 2021 sechs Minuten in Amsterdam bei der 0:2-Niederlage im zweiten Gruppenspiel gegen Holland. Ein Tor schoss Onisiwo für Österreich, das war im September 2020 unter Ausschuss der Öffentlichkeit. Wegen Corona durften beim 2:3 gegen Rumänien in der Nations League keine Zuschauer auf den Tribünen des Klagenfurter Wörthersee-Stadions sitzen. Onisiwos Rückzug kann man auch in Zusammenhang mit der schwierigen Situation bei Mainz sehen: Nach neun Runden sieglos Letzter, Mittwoch aus dem Pokal geflogen, worauf der 44 jährige dänische Trainer Bo Svensson seinen Rücktritt erklärte. Nach saisonübergreifend 14  Spielen ohne Sieg sah er keine Chance mehr, mit seinen Ideen Mainz zu retten. Mainz hatte Svensson im Jänner 2021 um 1,5 Millionen Euro aus seinem laufenden Vertrag mit Liefering gekauft, um mit ihm den Klassenerhalt zu schaffen. Das gelang zweimal. Jetzt sieht es kritisch aus. Der Vertrag von Onisiwo, der seit sieben Jahren bei Mainz engagiert ist, läuft noch bis Juni 2026.

Onisiwos Rückzug bringt auch einen anderen Aspekt: Der könnt dazu beitragen, dass die Rückkehr von Rapid-Kapitän Guido Burgstaller mit dem Kurzauftritt beim 1:0 gegen Aserbaidschan in Baku nicht beendet ist. Gegen Estland ist Burgstaller nach der gelb-roten Karte gesperrt, aber allzu viele Alternativen wird Rangnick auch nächstes Jahr bis zur Europameisterschaft finden. Dass Marko Arnautovic bei Inter Mailand zum Stammspieler wächst, bleibt ein Wunschdenken.

Foto: ÖFB/Christopher Kelemen.

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