Fußball

Kane Titel: Lachnummer Bayern München nach Deppen-Double

Der deutsche Vorzeigeklub und Abonnementmeister derzeit nur als Lachnummer: Das ist Bayern München nach der peinlichen 1:2-Pokalpleite beim Drittligisten Saarbrücken, die auch wieder zu Diskussionen um Trainer Thomas Tuchel (Bild) führte. Zumal beim Saisonstart schon das Duell um den Supercup gegen RB Leipzig verloren ging. „Bild“ spottete über sein Deppen-Double, zweimal innerhalb von sieben Monaten aus dem Pokal zu fliegen. In Saarbrücken durch ein Kontertor in der 96. Minute. Für das Tuchel im ARD-Interview auch Konrad Laimer verantwortlich machte: „Ich weiß nicht, warum Konny seinen Platz im Zentrum nicht besetzte!“ Laimer war in der zweiten Hälfte nach Tuchels Systemumstellung einer von drei Innenverteidigern. Auf die Idee muss man erst kommen, den Salzburger auf dieser Position einzusetzen.

In Deutschland kursiert nach Bayerns Blamage mit Bezug auf Torjäger Harry Kane das Wortspiel: Kane Titel! Dass Tuchel in Saarbrücken Kane nicht einwechselte, wurde ihm auch zum Vorwurf gemacht.  Freitag stichelte Tuchel gegen seine prominenten Sky-Kritiker Lothar Matthäus und Didi Hamann: „Ich sehe auch bei ihnen keine Weiterentwicklung!“ Mit dieser Behauptung wird er sicher nicht ganz alleine dastehen. Tuchel traute trotz Tiefschlag Bayern am Samstag als Antwort einen Sieg im Spitzenspiel bei Borussia Dortmund, das live bei Sky zu sehen ist, zu: „Wenn wir an unserer Leistungsgrenze spielen. Wir haben genug Charakter, Form und Spirit, um in Dortmund zu gewinnen!“ Trotz Sperre von Joshua Kimmich, trotz des Ausfalls von Innenverteidiger Matthijs de Ligt und personeller Probleme im Abwehrzentrum. Die soll die Rückkehr des verletzt gewesenen Ex-Salzburg-Legionärs Dayot Upamecano verringern. Seit Montag steht der Franzose im Mannschaftstraining.

Bayern blieb in der letzten neun Ligaduellen gegen Dortmund unbesiegt, gewann acht Spiele. Den letzten Dortmund-Sieg gab es im November 2018. 1820 Tage später startet der „ewige Vizemeister“ den nächsten Versuch. Letzte Saison gab es in Dortmund ein 2:2, wobei Borussia in der fünften Minute der Nachspielzeit durch Anthony Modeste ausglich. Diesmal gab Trainer Edin Terzic ausgerechnet vor dem Aufeinandertreffen mit Bayern frech und selbstbewusst die Devise aus, zwei Titel zu holen, Meister und Pokalsieger zu werden, „Der Wunsch nach einem neuen Meister ist fast überall groß“, behauptet Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke. Der mit Tuchel eine gemeinsame Vergangenheit hat. Von 2015 bis 2017 war Tuchel Dortmund-Trainer. Danach konnte es kein „Weiter“geben, die Beziehung war hoffnungslos zerrüttet. Freunde werden sie sicher nicht mehr. Tuchel kehrte bisher einmal ins Dortmunder Stadion zurück. Als Trainer von Paris St. Germain im Achtelfinale der Champions League im Februar 2020. Dortmund gewann 2:1, verlor aber in Paris 0:2, schied aus.

Klar, dass Marcel Sabitzer gegen seinen Ex-Klub besonders motiviert wäre, auf seinen Einsatz in Dortmunds Startelf brennt. Ob ihn Terzic vielleicht deshalb beim 1:0 im Pokal gegen Hoffenheim nur kurz einsetzte? In den Spielen davor in Newcastle und Frankfurt gehörte Sabitzer zu den Stützen der Borussia.

 

Foto: Bayern München.

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