Fußball

Der größte Wunsch beim Grazer Cupderby: Das nächste in der Bundesliga

Alle Jahre wieder kommt es im Achtelfinale des Uniqa-Cups. Das Grazer Derby zwischen GAK und Sturm vor ausverkauftem Haus. So war es vor einem Jahr. Donnerstagabend folgt die Neuauflage, live zu sehen in ORF 1, in die Sturm anders als vor zwölf Monaten als Titelverteidiger geht.  2022 gewann mit Sturm der Favorit durch ein Tor des Schweizer Albian Ajeti, der nicht mehr in Graz, sondern in der Türkei bei Gaziantepspor spielt, 1:0. Beim GAK fehlt der Regisseur von damals. Michael Liendl hat seine Karriere  letzten Sommer mit Tränen nach dem verpassten Aufstieg beendet. Liendl kam in seiner letzten Saison in 33 Partien auf sieben Tore und 19 Assists. Sein Nachfolger mit deer Nummer zehn, Christian Lichtenberger, hält nach zwölf bei fünf Toren und drei Assists. Der GAK hat den Umbruch ohne Liendl gut verkraftet. Das merkt man an der veränderten Ausgangsposition: So wie im Herbst 2022 holte Sturm aus den ersten zwölf Runden der Bundesliga 27 Punkte, lag damals auf Rang zwei hinter Red Bull Salzburg. Der GAK hatte im Herbst 2022 nach zwölf Runden der zweiten Liga nur 18 Punkte, lag damit auf Rang neun. Jetzt ist er mit 31 Punkten überlegener Tabellenführer, erkämpfte acht Punkte Vorsprung, liegt voll auf Kurs zum Aufstieg.

Ändert dies etwas an der Ausgangsposition? Das verneint Dieter Elsneg, der 33 jährige Sportchef des GAK, dezidiert: „Wir haben uns zwar als Mannschaft sicher weiter entwickelt, bleibt aber trotzdem der Underdog.“ Von Prognosen, jetzt entscheidend näher an Sturm dran zu sein, hält er wenig. Ebenso von Voraussagen, diesmal werde die Mannschaft von Trainer Kurt Messner sicher viel mutiger auftreten als vor einem Jahr: „Wenn man Sturm in Verlegenheit bringen will, dann muss man kompakt stehen. Wie etwa letzten Sonntag die Austria. Wir werden sicher nicht naiv an die ganze Sache herangehen.“ Dass die erste Saisonniederlage des Lokalrivalen die Chancen des GAK vergrößerte, schließt Elsneg fast aus: „Im Gegenteil, Sturm wird total konzentriert und fokussiert sein, nicht die Titelverteidigung schon im Achtelfinale zu verspielen.“ Dazu fällt Elsneg auch der bekannte Satz vom Messer zwischen den Zähnen ein, mit dem man agiere.

GAK-Torjäger Daniel Maderner, der Freitag beim letzten Meisterschaftssieg in Horn angeschlagen pausieren musste, stieg Montag wieder ins Training ein. Damit lebt die Chance auf einen roten Torjubel um Maderner (Bild), den es in dieser Saison bereits achtmal gab. Bei Stürm dürften Ideengeber Otar Kiteishvili und William Boeving fehlen. Der Georgier hat´s mit der Achillessehne, der Däne mit den Adduktoren. „Dieses Derby stellt selbst attraktive Europacupspiele in den Schatten“, behauptet Sturm-Trainer Christian Ilzer. Einen  Sieg kann der GAK schon bejubeln. Einen finanziellen: Die Bruttoeinnahmen werden sich rund um eine halbe Million Euro bewegen. Den größten Wunsch zum Derby haben Elsneg und sein vier Jahre älterer Kollege Andreas Schicker gemeinsam: Das nächste Grazer Duell soll 2024 in der Bundesliga über die Bühne gehen.

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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