Fußball

Der Letzte Austria Lustenau ist für Rapid der schwerst mögliche Gegner

Alle Spiele der letzten zwei Runden des Grunddurchgangs werden Sonntag um 17 Uhr angepfiffen Mit einer Ausnahme, nämlich LASK gegen Salzburg. Das Duell zwischen Dritten und Tabellenführer soll in der letzten Runde schon Samstagabend über die Bühne gehen. Wohl auch ein Entgegenkommen gegenüber dem TV-Partner Sky, der damit an zwei Tagen ein Bundesliga-Programm hat. Aber vielleicht kann der Plan gar nicht mehr in die Tat umgesetzt werden. Falls der heuer noch sieglose LASK Samstag in Altach nicht den Platz unter den ersten sechs sichern kann. Das könnte selbst ohne Niederlage, schon bei einem Unentschieden im Ländle passieren, wenn Hartberg in Innsbruck WSG Tirol schlägt, Rapid in Hütteldorf den Letzten Austria Lustenau, Wolfsberg in Graz eher unerwartet Sturm besiegt, die Wiener Austria bei Blau Weiß Linz gewinnt. Der LASK muss in Vorarlberg drei Verletzte (Ivan Ljubic, Rene Renner, Ibrahim Mustapha) und zwei Gesperrte (Kapitän Robert Zulj, Filip Stojkovic) sorgen. Altach, so wie der LASK in diesem Jahr ohne Sieg, hat auch zwei Gesperrte: Mittelstürmer Gustavo Santos und Joachim Standfest, der als erster Trainer fünf gelbe Karten bekam, daher auf die Tribüne muss. Hartberg konnte ein seltenes Erfolgserlebnis vermelden: Ein ausverkauftes Stadion, das bedeutet 5024 Zuschauer, in der letzten Runde beim steirischen Derby gegen Sturm Graz. Endlich Stimmung beim sensationellen Höhenflug in der Oststeiermark.

Rapid ist der klarste Favorit am Sonntag. Trotz lauter Nebengeräusche nach dem Derbyeklat, die sehr beschäftigen. Zwar reduzierte die Bundesliga in zweiter Instanz den bedingten Punktabzug, der nach den Pytotechnik-Vorfällen im letzten Heimspiel ausgesprochen wurde, von drei auf einen, da die Auflage (ein Workshop) fristgerecht erfüllt wurde. Die ausgesprochene Geldstrafe (50.000 Euro) bleibt aufrecht. Rapid verzichtete darauf, das neutrale Schiedsgericht anzurufen, daher ist die Entscheidung rechtskräftig. Mit einer, wenn nicht sogar noch höheren Geldstrafe, ist auch wegen der Vorfälle nach dem Derby zu rechnen, bei denen sich Geschäftsführer, Co-Trainer und fünf Spieler im Ton vergriffen. Montag ist Anhörung vor der Liga, möglicherweise gibt es schon Urteile. Unbedingte Sperren für die Spieler wären maßlos überzogen. Dienstag werden Präsident Alexander Wrabetz, Vizepräsidentin Edeltraud Hanappi-Egger und Geschäftsführer Steffen Hofmann einen grün-weißen Maßnahmenkatalog gegen Homophobie und Sexismus präsentieren. Über Fußball geredet wird bei Rapid auch noch.

Trainern Robert Klauß verurteilte zwar das Verhalten seines Assistenten Stefan Kulovits und der Spieler, sagt aber auch: „Man muss zwischen Verhalten in einem Fall und Charakter differenzieren!“ Mehr wollte er dazu nicht sagen, ihn beschäftigt Austria Lustenau. Den letzten sieht er gerade wegen des eigenen Derbytriumphs und Lustenaus 0:7-Abfuhr in Salzburg, bei der Tormann Dominik Schierl die meisten Ballkontakte hatte, die meisten Pässe spielte, als schwerst möglichen nächsten Gegner. Auch weil er anders als in den letzten zwei Runden Sturm Graz und die Austria durch hohes Pressing keinen Raum anbieten, sondern den eigenen Strafraum verbarrikadieren werden. Klauß (Bild) erwartet ein ähnliches Spiel wie das erste seiner Ära gegen Blau Weiß Linz im November, als Rapid nur durch ein halbes Eigentor, das erst nach 6o Minuten fiel, 1:0 gewann: „Wir werden Geduld brauchen, müssen eine coole Socke sein“, prophezeite Klauß. So schnelle Tore, wie sie Salzburg gegen Lustenau gelangen, drei zwischen der 4. und 18. Minute, hätte er gerne, erwartet sie aber nicht. Die Fans vielleicht doch: Nach dem Derbysieg sind auch gegen das Schlusslicht 16.000 Karten verkauft.

Rapid und Wolfsberg, Konkurrenten im Kampf um Rang sechs, setzten dieser Tage auch ähnliche Taten: Sie gaben Nachwuchshoffnungen Profiverträge. Rapid den 18 jährigen Furkan Dursun, der für Klauß ein Stürmertyp ist, der vom „Aussterben“ bedroht ist, nämlich eine klassische Nummer neun, bis 2027. Wolfsberg machte mit dem 19 jährigen Innenverteidiger Tobias Gruber, der aus der eigenen Akademie kommt, alles klar.

 

 

 

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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