Fußball

Für Gregoritsch, Kainz und Ljubicic geht es richtig zur Sache

Acht Punkte Vorsprung für Bayer Leverkusen auf Titelverteidiger Bayern München vor den letzten elf Runden der Bundesliga. Kann Bayern noch die Wende schaffen, den zwölften Titel in Folge holen? „Bild“ stellte Donnerstag die Rechnung dazu auf. Zehn Siege und ein Unentschieden in Stuttgart für Bayern, nur sechs Siege für Leverkusen, dazu vier Unentschieden und die einzige Saisonniederlage bei Borussia Dortmund, dann haben die Bayern am Ende einen Punkt mehr. Ob die Rechnung stimmen kann, wird man schon von Freitag bis Sonntag wissen: zunächst gastiert Bayern in seinem 2000. Bundesligaspiel in Freiburg, Sonntag steigt das Derby zwischen dem 1. FC Köln und Tabellenführer Leverkusen. Da geht es auch für österreichische Teamspieler voll zur Sache. Noch nicht für Konny Laimer, der bei Bayern zu Beginn nach überstandener Wadenverletzung auf der Bank sitzen wird, da Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger beginnt. Aber für Michael Gregoritsch mit Freiburg, noch mehr für Kapitän Florian Kainz (Bild) und Dejan Ljubicic mit Köln.

Freiburg verlor ohne seinen an den Leisten operierten österreichischen Abwehrchef Philipp Lienhart vier der letzten fünf Spiele, fiel auf Rang neun zurück. Trotzdem ruft Kulttrainer Christian Streich ausgerechnet gegen Bayern die Wende aus, obwohl Freiburg in den letzten 15 Ligaspielen kein Sieg gegen Bayern gelang. Den letzten Sieg über den Meister in der Bundesliga gab es 2015, letzte Saison gelang die Sensation im Pokalviertelfinale in München, als Thomas Tuchel gerade Bayern-Trainer geworden war. Wenn Michael Gregoritsch Freitag zum Sieg beitragen kann, dann würde er wahrscheinlich wieder von einem Spiel für die Ewigkeit sprechen. Wie nach dem Aufstieg ins Achtelfinale gegen Europa League, den er mit einem Tor möglich machte.

Für Kainz und Ljubicic wird es ihr bisher schlimmsten Derby gegen Leverkusen, manche reden sogar vom schlimmsten aller Zeiten aus Kölner Sicht. Vor Jahrzehnten konnte sich Toni Polster in seiner Kölner Zeiten auch als Derbyheld feiern lassen. 1997 zerschoss er mit drei Toren zum 4:0 die Titelhoffnung von Leverkusen. Jetzt kämpft der größte Verein am Rhein mit 130.000 Mitgliedern gegen den sportlich übermächtigen Rivalen ums Überleben. Köln steht am Relegationsplatz, der Vorsprung auf Mainz auf dem direkten Abstiegsplatz beträgt nur zwei Punkte. Zum rettenden Ufer, dem 15. Platz, auf dem derzeit Bochum mit dem Österreicher Kevin Stöger liegt, wuchs der Kölner Rückstand seit dem Trainerwechsel von Steffen Baumgart zu Timo Schultz während der Winterpause trotz des überraschenden 1:1 beim Dritten VfB Stuttgart von drei auf acht Punkte. Für Kainz und Ljubicic geht es nur noch darum, die Relegation gegen den Dritten der zweiten Liga zu erreichen. Das wollen die Österreicher bei Mainz, Philipp Mwene und Karim Onisiwo, mit ihrem neuen dänischen Trainer Bo Henriksen verhindern. Die Mainzer empfangen Samstag Mönchengladbach mit den Österreichern Max Wöber und Stefan Lainer. Da sind die Chancen, zu punkten, größer als für Köln gegen den Tabellenführer. Obwohl in den letzten vier Derbys die Sieger abwechselten. Das Kölner Horrorszenario für den Mai heißt Abstieg und erster Meistertitel für Leverkusen. Mit Christoph Daum sah ein ehemaliger erfolgreicher Trainer von Köln und Leverkusen, der auch mit der Wiener Austria Titel gewann, vor dem  Derby sogar das bessere Momentum für Köln. Sein Sohn ist Analyst bei Leverkusens Trainer Xabi Alonso.

 

Foto: 1.FC Köln.

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