Fußball

Die großen Unterschiede zwischen Rapid und dem LASK

Zunächst kämpft Rapid als Außenseiter gegen Fiorentina um den Aufstieg in die Gruppenphase der Conference League, danach der LASK gegen den bosnischen Doublegewinner Zrinjski Mostar um den Sprung in die Europa League. Beide Spiele werden Donnerstagabend live auf ORF 1 zu sehen sein. Damit hat es sich aber schon mit den Gemeinsamkeiten zwischen Grün-Weiß aus Hütteldorf und Schwarz-Weiß aus Linz. Sollten sich Rapid und der LASK nicht durchsetzen, bekommen Rapid 950.000 Euro als eine Art finanzielles Trostpflaster, der LASK keines. Weil Grün-Weiß dann ausscheidet, die Linzer dennoch im Herbst in der Conference League dabei sind. Einer von mehreren  großen Unterschieden, die auffallen. Rapid geht als Außeneiter, der nur gewinnen kann, nichts zu verlieren hat, in die Spiele. Der Finalist der letzten Saison aus der Toskana hat mit 274 Millionen Euro einen um 250 Millionen höheren Marktwert als Rapid. Die Linzer sind hingegen bei 29,65 Millionen im Plus von 20,15 Millionen gegenüber der ersten Mannschaft aus Bosnien, die sich bisher für eine Gruppenphase qualifizierte, die in der Conference Lague weiter macht, wenn sie am LASK scheitert.

In Linz ist der finanzielle Einsatz höher: Die Gruppenphase in der Europa League bringt ein Startgeld von 3,63 Millionen, die in der Conference Lague“nur“ 2,937 Millionen. Am größten ist der Unterschied bei den Kartenpreisen: Bei Rapid betragen sie zwischen 26 und 48 Euro, beim LASK zwischen 40 und 110. Das bedeutet: Die günstigsten Karten sind bei Rapid um 14 Euro billiger, die teuersten um 62. Da kann man bei Rapid sicher von einem sozialen Verein sprechen, beim LASK, der noch den Kredit für das neue Stadion zurückzahlen muss, angesichts dieser Preise eher nicht. Klar, dass auch die Preise eine Rolle spielen, dass im Weststadion die Kulisse größer sein wird als in Linz auf der Gugl. Zrinjski Mostar ist als Gegner nicht um Welten attraktiver als Debrecen. Gegen die Ungarn kosteten bei Rapid die Tickets nur zwischen 12 und 25 Euro.

Klar, dass es in Linz wegen der Kartenpreise kritische Stimmen gibt. Dazu kommt nach Platz drei in der vergangenen Saison noch der Saisonstart in der Bundesliga, der die hohen Erwartungen nicht erfüllte. Daher steht der neue Trainer Thomas Sageder eher mehr unter Druck als Kollege Zoran Barisic nach zwei 5:0-Auswärtssiegen mit Rapid. Den Spruch, wonach aller guten Dinge drei sind, bemüht keiner. Er setzt gegen den „Kapazunder“ La Viola auf die Faktoren Mut und Begeisterung. Es gibt es auch einen Jubilar in Grün-Weiß: Marco Grüll (Bild) bestreitet sein 100. Pflichtspiel für Rapid. Im Europacup waren es bisher 22, in denen er acht Tore erzielte. Bei Fiorentina fehlen definitiv Marokkos Mittelfeldstar Sofyan Amrabat und der argentinische Stürmer Nicolas Gonzalez. Beide verhandeln mit englischen Klubs.

Beim LASK-Gegner aus Mostar steht ein Spieler mit Rapid-Vergangenheit im Tor: der 1,93 Meter große Marko Maric. Vor acht Jahren lehnte er mit 19 nach neun Bundesligaspielen eine Vertragsverlängerung bei Rapid ab, obwohl er alle Chancen hatte, die Nummer eins zu werden. Er sah mehr Perspektiven bei Hoffenheim, bestritt dort aber kein einziges Spiel. Wurde nach Polen an Lechia Gdansk, zu Hannover 96 verliehen. Das wurde nicht zur Erfolgsstory. Auch die nächste Station in Norwegen (Lilleström) nicht unbedingt. Zwei Saisonen war er in Texas bei Dynamo Houston, danach saß er in Griechenland bei Atromitos Athen auf der Bank. Bei Mostar wurde er jedoch Teil des historischen Doublegewinns. Mit dem LASK hat der 27 jährige noch eine Rechnung offen: Vor fünf Jahren verlor er mit Lilleström in der Qualifikation zur Europa League beim LASK noch im alten Linzer Stadion 0:4. Zweimal bezwang ihn Thomas Goiginger, auf den er Donnerstag vielleicht nochmals treffen wird.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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