Donnerstag Abend wird es in Nyon für Österreichs Fußballteam die schwerste Auslosung in seiner Geschichte für eine Qualifikation geben. Egal, welche Gegner ab 18 Uhr für die Nations League A 2022, in die Österreich vor zwei Jahren gegen Norwegen, Rumänien und Nordirland den Aufstieg schaffte, gezogen werden. Das kann man ohne Übertreibung sagen. Österreich ist gemeinsam mit Tschechien, Ungarn und Wales im vierten und letzten Topf. Das wird eine Gruppe werden, die an die bei der Endrunde der WM 1978 in Argentinien erinnert. Auch wenn kein Gegner aus Südamerika wie damals Brasilien, dabei sein wird. Dazu kamen Spanien und Schweden. Österreich schaffte damals sensationell den Aufstieg. Genauso sensationell wäre es, wenn Österreich nach den sechs Partien in seiner Nations League-Gruppe im Juni und September des nächsten Jahres Rang zwei belegen sollte. Das primäre Ziel kann nur sein, nicht Letzter zu werden und gleich wieder abzusteigen.
Aus Topf eins bekommt Österreich entweder Weltmeister Frankreich, Europameister Italien, Belgien, die Nummer eins der Weltrangliste oder Spanien, bei der EM im Semifinale. Aus Topf zwei entweder Portugal mit Cristiano Ronaldo, Holland (bei der Europameisterschaft verlor Österreich gegen Oranje 0:2), EM-Semifinalist Dänemark oder Deutschland, mit Teamchef Hansi Flick wieder im Aufwind. Gegen die Dänen unterlag Österreich in der WM-Qualifikation 0:4 und 0:1. Aus Topf drei entweder Vize-Europameister England, Vize-Weltmeister Kroatien, Polen mit Superstürmer Robert Lewandowski oder die Schweiz, die im Achtelfinaleder Europameisterschaft Frankreich eliminierte. Egal, wer die drei Gegner werden, jeder Punkt wäre ein Erfolg.
Die Nations League mit vier Spielen vom 2. bis 14. Juni 2022 und zwei vom 22. bis 27. September kann man als ideale Vorbereitung für die Wüsten-WM in Katar sehen. Ob dies auch für Österreich gilt, entscheidet sich Ende März in den Play offs. Zunächst im Semifinale gegen Wales in Cardiff, bei einem Sieg dann im Wiener Happel-Stadion vermutlich gegen Schottland. Vom Ausgang wird es auch abhängen, wer in der Nations League Österreichs Teamchef sein wird. Wenn erstmals seit 1997 das WM-Ticket gelöst werden kann, heißt er mit Sicherheit Franco Foda. Bei einem Scheitern wird im Juni sein Nachfolger den Einstand feiern. Darum beschäftigt Foda das Thema Nations League noch nicht sehr. Sondern nur der März.
Foto: UEFA.