Fußball

Doppeltes Österreicher-Glück in Mainz: Vorkämpfer Onisiwo zieht alle mit

Vorkämpfer hat jeder Trainer sehr gerne in seiner Mannschaft. Egal, ob im Kampf um Titel, Europacupplätze oder den Klassenerhalt. Seit letzten Samstag gilt Karim Onisiwo in nunmehr vier Jahren in Mainz, wo ihn auch  einige Verletzungen gebremst hatten, zum ersten Mal als Vorkämpfer Vielleicht treibt den Jugendfreund von David Alaba in Wiener Tagen auch an, dass er nach bisher sechs Länderspielen mit Österreich im Juni zur Europameisterschaft fahren will. So lobte Trainer Bertram Beierlorzer den bald 28 jährigen nach dem 2:1-Pflichtsieg gegen das Schlusslicht Paderborn: „Er hat die ganze Mannschaft mitgezogen“. In den fünf Runden davor ließ Beierlorzer Onisiwo auf der Bank beginnen, ehe er nach der 0:4-Pleite in Wolfsburg in dieser Saison zum zehnten Mal bei 22 Einsätzen von Beginn an ran durfte. Onisiwo (Bild oben) bedankte sich auch mit seinem vierten Saisontor: „Jeder wartet auf seine Chance“, bemerkte er nachher lächelnd. Als ihn Beierlorzer im Finish fragte, ob er nach seinem kolossalen Einsatz nicht ausgetauscht werden wollte, lehne dies Onisiwo ab: „Ich hab zwar schon geschnauft, wollte aber der Mannschaft weiter helfen. Manchmal spielen wir sehr schlecht, dann wieder gut. Das nervt natürlich“. Und sorgt dafür, dass Mainz trotz Trainerwechsel vor einem halben Jahr im Kampf gegen den Abstieg weiter voll dabei ist.

Mitgezogen hat Vorkämpfer Onisiwo Samstag auch einen Landsmann, für den das  das Ende einer langen Leidenszeit war: Philipp Mwene, de ab 2015 16 Spiele in Österreichs  U 21 bestritt, kam nach 475 Tagen wieder in der Bundesliga zum Einsatz. Und das über die volle Distanz. Vor zehn Jahren hatte er mit 16 die Austria-Akademie verlassen, versuchte im Nachwuchs des VfB Stuttgart und bei Kaiserslautern sein Glück, ehe er 2018 bei Mainz landete. Aber in eineinhalb Jahren kam er nur zu sieben Einsätzen. Die Probleme mit dem Knie, genauer gesagt der Patellasehne, erforderten im März 2019 sogar eine Operation. Jetzt scheint er wieder bundesligatauglich zu sein. Dem Rechtsverteidiger Mwene spielte es keine Rolle, dass er auf der „falschen“ linken Seite gebraucht wurde. Er sorgte für defensive Stabilität, was auch Beierlorzer lobend erwähnte: „Am Ende war ich sicher der glücklichste Spieler am Platz und selbst ein bisschen verwundert, dass es so gut lief!“ Das Bild von Mwene und Onisiwo stand auch auf der Mainzer Homepage. Unter der Schlagzeile: Österreicher-Glück!

Mwene wollte an dem persönlichen Glückstag auch seine Eltern teilhaben lassen, rief sie Samstag in Wien an, als er erfuhr, dass er spielen wird.  Doch sie schafften kurzfristig den Flug nach Frankfurt nicht, um rechtzeitig  in Mainz zu sein. Für das Sonntag-Spiel gegen Fortuna Düsseldorf könnten sie es aber schaffen, Das wird Abstiegskampf pur. Düsseldorf liegt auf dem Relegationsplatz, vier Punkte hinter dem Viertletzten Mainz. Onisiwo wird wieder versuchen, an vorderster Front als Teil des Duos „Quainisiwo“ neben dem schwedischen Teamstürmer Robin Quaison, der bisher zwölf Tore erzielte, der Mainzer Vorkämpfer zu sein: „Zwei gute Spiele in Folge sind uns in dieser Saison eigentlich nicht nicht gelungen!“ Es wird höchste Zeit.

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