Fußball

Ein Richter und zwei Anwälte entscheiden über Punkteabzug für Violett

Austrias Chefetage um Präsident Frank Hensel, Vizepräsident Raimund Harreither und AG-Geschäftsführer Gerhard Krisch (Bild oben) wird dem kommenden Mittwoch mit etwas Bangen entgegensehen. Neun Tage vor dem Saisonstart in Salzburg entscheidet das Schiedsgericht der Bundesliga über die violette Klage gegen den Abzug von drei Punkten und die Geldstrafe von 20.000 Euro wegen der verspäteten Abgaben der geprüften Wirtschaftsdaten zur Lizenz vor einem Jahr. Das Protestkomitee verringerte in zweiter Instanz den Punkteabzug von vier auf drei, aber das ist Austria zu wenig. Daher der Gang vor das neutrale Schiedsgericht. Dem ein Richter und zwei Anwälte angehören. Den Vorsitz führt Clemens Guggenbichler, Richter am Wiener Oberlandesgericht. Die Beisitzer sind für die Bundesliga Clemens Völkl, die Austria nominierte Wolfgang Rebernig. Die Verhandlung beginnt am Nachmittag und kann lange dauern.

Positiv schnitt die Austria bei der „Tabelle der anderen Art“ der Vereinigung der Fußballer ab. Die stellte den Spielern der Klubs sieben Fragen. Nach der Pünktlichkeit der Auszahlung der Gehälter, der Klarheit der Verträge, der Lohnfortzahlung bei Verletzungspausen, dem Informationsaustausch mit der Vereinsführung, dem Image des Vereins, der medizinischen Betreuung und der Ausrüstung. Dafür wurden Punkte verteilt. Die Skala beginnt bei zehn und endet bei eins. Wenig überraschend erhielt Meister Red Bull Salzburg in allen Belangen das Punktemaximum. Ebenso die Filiale Liefering in der zweiten Liga.

Wie in der echten Tabelle der letzten Saison folgte auf Salzburg Sturm Graz, allerdings mit deutlich weniger Rückstand. Es sind nur sechs Punkte. Etwas Luft nach oben sehen die Sturm-Spieler bei der Lohnfortzahlung, der internen Kommunikation, noch etwas mehr beim Image, der medizinischen Betreuung und der angemessenen Ausrüstung. Wie am grünen Rasen belegt die Austria auch hier Platz drei, schnitt dreimal schlechter als Sturm ab. Bei Kommunikation, Image und medizinischer Betreuung. Rapid hat nach Ansicht der Mannschaft eine schwächere medizinische Betreuung und die schlechtere Ausrüstung als der Wiener Erzrivale. Daher Rang vier vor Ried und Altach. Wolfsberg, in der echten Tabelle vor Rapid Vierter, landete hinter Absteiger Admira nur auf Platz sieben. Wegen Bewertungen für Informationsaustausch zwischen Management und Mannschaft sowie medizinischer Betreuung, die nur knapp über dem Durchschnitt liegen.

Als nur Durchschnitt bewerteten die Spieler von WSG Tirol die Ausrüstung, unterdurchschnittliche Bewertungen gab es beim LASK (vier Punkte für Image, drei für Ausrüstung), Hartberg (drei für Ausrüstung) und Austria Klagenfurt (vier für die medizinische Betreuung). Auch sechs Punkte für die Pünktlichkeit bei der Auszahlung der Gehälter bei den Kärntnern sind eher bedenklich. Den größten Nachholbedarf sehen die Spieler bei der Ausrüstung. Für die gab es nur bei Salzburg die Höchstwertung. Etwas überraschend, weil auch die Austria wie Salzburg eine „Nike-Mannschaft“ ist.

Foto: FK Austria.

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