Red Bull Salzburg setzte seine Erfolgsserie in den Startspielen der Gruppenphase der Champions League fort. Aber der Auftakt am Mittwoch im ausverkauften Estadio da Luz war sicher der bisher stärkste. Besser geht´s nicht mehr: Salzburg übernahm mit einem 2:0 (1:0) bei Favorit Benfica Lissabon die Tabellenführung, schrieb damit Geschichte: Die erste österreichische Mannschaft, die in Lissabon nicht verlor, Benfica schlagen konnte. Und das mit der jüngsten Startelf in der Champions Geschichte, in der mit Alexander Schlager, Samson Baidoo, Aleksa Terzic, Mads Bistrup, Karim Konate und Roko Simic sechs in der Königsklasse debütierten. Unglaublich. Trainer Gerhard Struber sprach von „magic moments“, die dabei waren. Auch sein erster in diesem Bewerb. Vor vier Jahren hatte er einen mit Wolfsberg in der Europa League, das 4:0 bei Borussia Mönchengladbach. Der Sieg in Lissabon wird dem gebürtigen Salzburger mehr bedeuten.
Salzburg präsentierte sich von Beginn an mutig, hatte auch das nötige Glück des Tüchtigen. Marc Janko sprach im „Sky“-Studio von Salzburgs bisher bester Leistung in der Champions League. Bei der Benfica mithalf: Nach drei Minuten traf der ukrainische 1,98 Meter große Anatoliy Turbin bei einem Eckall nicht den Ball, sondern den Kopf von Strahinja Pavlovic. Daher gab es Elfmeter, den Karim Konate aber vergab. Er schoss weit drüber. Nun Minuten später brauchte Salzburg Glück, um nicht in Rückstand zu geraten, Joao Mario traf nur die Stange. Kurz darauf folgte der nächste Blackout von Benfica: Ein schlechter Rückpass brachte Roko Simic in Spiel, der überhob Trubin, traf die Latte. Den zurückspringenden Ball schlug Benficas 19 jähriger Vorstopper Antonio Silva unnötig mit der Hand weg. Daher wieder Elfmeter und dazu die rote Karte für Silva. Simic verwandelte den Elfmeter souverän (Bild). Das erste Tor des Kroaten in der Champions League.
Danach spielte Salzburg 80 Minuten mit einem Mann mehr, tauschte Benficas Trainer Roger Schmidt mit Joao Mario einen Offensivspieler aus, um mit dem Brasilianer Morato einen neuen Innenverteidiger bringen zu können. Benfica kam auch dezimiert zu einigen Chancen. Doch Salzburg hatte mit Baidoo und Pavlovic starke Innenverteidiger und mit Schlager einen überragenden Tormann, der nicht zu bezwingen war: „Wir sind schon hierher gekommen, um etwas mitzunehmen“, meinte er zum Lob für ihn ganz gelassen. Dass soviel mitgenommen wurde, konnte nicht unbedingt erwartet werden. Nach 51 Minuten sorgte wieder ein Benfica-Patzer für den Konter zu Salzburgs zweitem Tor: Der dänische Verteidiger Alexander Bah spielte den Ball seinem Landsmann Maurits Kjaergaard in die Beine. Daraus entwickelte sich ein Umschalten wie im Lehrbuch über Kjaergaard zu Simic, der ideal Gloukh bediente. Er wurde dadurch zum jüngsten Israeli, der in der Champions League scorte. Mit „gnadenloser“ Effizienz hätte Benfica sogar noch ausgleichen können, aber Schlager stand im Weg.
Im zweiten Spiel der Gruppe gab es in San Sebastian ein 1:1 zwischen Salzburgs nächstem Gegner, Real Sociedad, gegen Inter Mailand. Die Spanier führten von der 4. bis zur 87. Minute, ehe Weltmeister Lautaro Martinez ausglich. Bei Inter gehörte Marko Arnautovic erstmals zur Startelf, wurde nach 55 Minuten durch Marcus Thuram ersetzt.
Foto: Red Bull Salzburg.