Im fünften Spiel seiner kurzen Trainerära bei Wolfsberg konnte Manfred Schmid zufrieden sein. Die begann im Februar mit einer 0:1-Heimpleite gegen Austria Lustenau. Samstag gelang in Vorarlberg mit 3:1 (0:1) eine Art Befreiungsschlag. Erstmals konnte sich Schmid über drei erziele Tore. Zuvor wurde in vier Spielen nur eines erzielt, in drei Spielen keines. Im Reichshof-Stadion gelangen innerhalb von 32 Minuten drei. Damit erfüllte die Mannschaft die Bedingung von Präsident Dietmar Riegler für den bequemere Anreise ins Ländle per Flugzeug, nämlich zu gewinnen. Der zweite Sieg in drei Sielen der Qualifikationsrunde brachte sechs Punkte Vorsprung auf den Letzten Ried: „Mit solchen Leistungen werden wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben“, zeigte sich Schmid, der in Wolfsberg auch Sportchef ist, zufrieden. Denn der Beginn erinnerte an das 0:4-Debakel am Innsbrucker Tivoli eine Runde davor.
Aber anders als gegen WSG Tirol brach Wolfsberg nach schnellem Rückstand nicht auseinander, sondern übernahm das Kommando. Das lag auch an der Fünferabwehr, die der Trainer als Reaktion auf die schlimme Niederlage aufbot: „Wir müssen uns Selbstvertrauen erst hart arbeiten“, glaubte Schmid. Durch den ersten Auswärtssieg unter Schmid sollte es leichter sein. „Mit dieser Leistung kann Wolfsberg jede Mannschaft in Österreich schlagen“, behauptete Lustenaus Trainer Markus Mader, sah das schnelle 1:0 durch Lukas Fridrikas, dessen Vater vor Jahrzehnten bei Austria mit Schmid gespielt hatte, als möglichen Grund für die erste Niederlage nach vier Siegen. „Vielleicht glaubten einige, dass alles locker läuft!“ Lief es nicht. Wolfsberg hätte schon bis zur Pause ausgleichen müssen, traf erst in der zweiten Hälfte durch Tai Baribo, Innenverteidiger Simon Piesinger nach einem Eckball und Joker Thorsten Röcher, der statt Baribo kam. Zu allen drei Toren leistete der Deutsche Maurice Malone (Bild) die Vorarbeit.
Wolfsberg war der einzige Sieger der Runde, denn wie am Freitag zwischen Ried und Tirol gab es auch einen Tag später zwischen Hartberg und Altach ein Unentschieden. Nach dem 2:2 (0:2) wussten kein Trainer, weder Hartbergs Markus Schopp noch sein Vorgänger Klaus Schmidt, ob er sich über einen Punkt freuen oder sich über zwei entgangene ärgern sollte. Altach ging nach einem Fehler von Hartbergs Tormann Raphael Sallinger in Führung, sah zur Pause bei 2:0 gegen passive Hartberger wie der kommende Sieger aus. Aber mit den Einwechslungen von Dominik Prokop und Dario Tadic, speziell mit der des Ex-Austrianers Prokop, schaffte Schopp die Wende. Nach 60 Minuten stand es 2:2. Prokop erzielte den Ausgleich, Tadic vergab später die Chance zum Führungstreffer. Der Tiroler Referee Andreas Heiss sorgte am Ende in der Nachspielzeit für Diskussionen: Zunächst mit einem Eckball für Hartberg, der nicht zu geben war. Dann sah er den Eckball von Dario Tadic in der Luft über der Toroutlinie, wofür es keinen klaren Bildbeweis gab. So pfiff er ab, bevor das 3:2 nach einem Fehler von Altachs Tormann Tino Casali fiel.
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