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Fußball-Bollwerk Oststeiermark: Hartberg zog Option auf Prokop

Fußball-Bollwerk Oststeiermark! Diesen verbale Schöpfung stammt vom 66 jährigen Schweizer Martin Dellenbach, der er es mit Autowaschanlagen zum Millionär brachte. Drei Jahre lang, bis 2021, arbeitete er für den FC Basel, ehe ihm der neue Klubbesitzer David Degen erklärte, ihn nicht mehr zu brauchen. Also suchte Dellenbach ein neues Betätigungsfeld. Fand es in der Oststeiermark. Seit letztem Jahr gehören ihm 20Prozent der Hartberg-GmbH, gehört er zum Vorstand des Bundesligaklubs, seit einigen Tagen ist er Obmann von Zweitligist Lafnitz. Die Bundesliga, so Vorstand David Reisenauer, hat nichts dagegen: Dellenbach agiert in verschiedenen Ligen, er hat nicht die „Mehrheit“ bei Hartberg.

Eine Kooperation ist jedenfalls schon seit Monaten vereinbart. Via der Hartberg-Akademie, in der Lafnitz-Obmann Dellenbach bisher Geschäftsführer war. In Hartberg ausgebildete Spieler könnten so bei Zweitligist Lafnitz sich für die Bundesliga empfehlen. Zwischen Lafnitz und Hartberg liegen ja nur elf Kilometer. Die Spieler in der Akademie ausbilden soll der 48jährige Holländer Percy van Lierop. Von 2006 bis 2011 Nachwuchsleiter bei Red Bull Salzburg, danach in dieser Funktion bei Ajax Amsterdam und beim FC Basel. Von dort kennen sich Dellenbach und van Lierop. Ebenfalls mit an Bord in Basel war Michael Steiner, früher im Nachwuchs bei Salzburg, danach kurz Cheftrainer bei VSE St. Pölten und  bei Rapid II. In der nächsten Saison wird der 48 jährige Trainer bei Lafnitz sein, damit Nachfolger von Philipp Semlic, der nach drei Jahren selbst aufhören wollte.  Das Fragezeichen bei Modell des Bollwerks Oststeiermark: Die Fußballphilosophie von van Lierop und Hartberg Trainer Markus Schopp liegen fast diametral auseinander. Aber in Hartberg hat nur Schopp das Sagen, van Lierop keinen Einfluss. Ein Modell mit Hartberg und Lafnitz in der Bundesligadank der Dellenbach-Millionen? Das kann man nicht ernst nehmen, nur als Hirngespinst bezeichnen.

Hartberg setzte Mittwoch, zwei Tage bevor es im „Finale“ der Qualifikationsgruppe bei Austria Lustenau um den Aufstieg ins Semifinale der Play-offs um einen Europacupplatz geht, für den ein Sieg notwendig sein wird, ein Zeichen, damit es künftig ein Fußball-Bollwerk Oststeiermark geben kann: Die Option auf den im Winner vom kroatischen Klub NK Gorica gekommenen Mittelfeldspieler Dominik Prokop wurde gezogen. Der 25 jährige empfahl sich in elf Spielen unter anderem mit vier Toren für einen Vertrag bis 2026: „Er ist eine große Bereicherung für Hartberg“, freute sich Schopp. Sollte Hartberg ins Play-off-Finale kommen, könnte Prokops Ex-Klub Austria der Gegner sein. Wäre für ihn sicher eine Extramotivation. Das Duell Hartberg gegen Austria um einen Europacupplatz gab es bereits vor vier Jahren. Mit Hartberg als Sieger. Trainer war damals sowie aktuell Schopp, bei Austria Christian Ilzer. Der danach aus dem Vertrag ausstieg und zu Sturm Graz wechselte.

Foto: TSV Hartberg.

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