Fußball

Auch als Vierter fehlt Rapid die Planungssicherheit: Die Spur nach Israel

Die Statistik der vorletzten Runde der Bundesliga zeigt, warum Rapid Sonntag die schwarze Serie gegen Sturm beenden konnte: Auch dank der besseren Zweikampfquote (58:42 Prozent) und Passqualität (72:63 %) als die Grazer. Die Austria gewann beim LASK zwar 54 Prozent der Zweikämpfe, verlor aber dennoch. Daher reicht Rapid Samstag bei Austria Klagenfurt ein Punkt, um Vierter zu werden. Die so oft angesprochene Planungssicherheit mit den Einnahmen aus der Gruppenphase eines europäischen Bewerbs hat Grün-Weiß deshalb aber nicht. Darauf kann der neue Wirtschaftsgeschäftsführer aus Deutschland, Marcus Knipping, der Donnerstagvormittag in Hütteldorf  präsentiert wird, nur hoffen. Nicht mehr.

Rapid würde sich im Vergleich zur vergangenen Saison, als es nur zu Rang fünf reichte, insgesamt vier Spiele ersparen: Zwei im Play-off-Finale gegen den Ersten oder Zweiten der Qualifikationsgruppe, dann im Juli zwei in der zweien Qualifikationsrunde zur Conference League. Dort stieg Rapid letztes Jahr in der zweiten Runde ein, kam gegen Lechia Gdansk weiter. Die dritte Runde und das Play-off müssten erneut überstanden werden, um an Millioneneinnahmen heranzukommen. Die 2022  durch die Blamage gegen den FC Vaduz verpasst wurden. Zuvor konnte die Hürde Neftci Baku noch genommen werden.

Ob Rapid in zwei Monaten eine bessere Mannschaft als vor einem Jahr aufbieten kann? Der bereite verpflichtete französische Stürmer Fally Mayulu wird nicht auf Anhieb eine Verstärkung sein. Das lassen seine Leistungen bei Blau Weiß Linz erahnen. Sportchef Markus Katzer ließ durchblicken, neue Spieler bereits unter Vertrag genommen zu haben, ohne dies vorerst bekannt zugeben. Bereits Anfang Mai nannte der „Kurier“ den 27 jährigen serbischen Innenverteidiger Nenad Cvetkovic, der seit drei Jahren in Israel beim FC Ashdod spielt, als Neuzugang für das Abwehrzentrum. Dazu passt, dass der 1,95 Meter große Cvetkovic in den letzten zwei Runden der bereits beendeten Meisterrunde der Ligat Ha`al, in der Ashdod mit 38 Punkten Rückstand auf Meister Maccabi Haifa den sechsten und letzten Platz belegte, nicht mehr eingesetzt wurde. Von Ashdod holte Katzer in seiner Ära bei Vienna ablösefrei den Israeli Itamar Noy, der mit bisher je vier Toren und Ritter keine auffällige Rolle spielte. Die gleichen „Kanäle“ dürften es auch beim möglichen Cvetkovic-Transfer sein.

Wenn der Serbe kommt, würde dies wohl bedeuten, dass Kevin Wimmer (Bild) keinen neuen Vertrag bekommt. Obwohl er in Trainer Zoran Barisic einen Fürsprecher hat, weil sich Wimmer in den Monaten, in denen er nicht im Kader stand, nicht hängen ließ und dann funktionierte, als er gebraucht wurde. Der Vertrag von Cvetkovic bei Ashdod läuft noch ein Jahr, er kostet daher eine Ablöse. Wie viel Geld dann für weitere „markante Neuerwerbungen“, von denen Präsident Alexander Wrabetz vor Wochen sprach, dann noch zur Verfügung steht? Der Unterschied zum letzten Jahr könnte sein, dass alle Erlöse aus Verkäufen zur Gänze wieder in die Mannschaft investiert werden. Stellte sich die Frage, welcher Rapid-Spieler derzeit einen Käufer finden wird. Vielleicht Marco Grüll, vielleicht Tormann Niklas Hedl, mit dem der Vertrag erst bis 2027 verlängert wurde. Wer sonst?

 

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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