Fußball-England spricht von der Rückkehr des Traditionsklubs Leeds United in die Premier League nach 16 Jahren, dem Scheitern von Pep Guardiola mit Manchester City im Semifinale des FA-Cups an Arsenal mit seinem ehemaligen Assistenten Mikel Arteta als Trainer. Zwei Tore des Ex-Dortmunds Pierre Emerik Aubameyang sicherten Arsenal das 2.0 und die Chance, im Finale von Wembley am 1. August gegen Chelsea (3:1 im Semifinale gegen Manchester United) eine verpatzte Saison zu retten. Ein Randthema lieferte Sonntag Nachmittag auch Österreichs einziger Trainer in der Premier League: Ralph Hasenhüttl schaffte mit Southampton im letzten Auswärtsspiel der Saison, im Südküstenderby beim 39 Kilometer entfernten Bournemouth, mit 2:0 (1:0) den neuen Auswärtssieg dieser Saison.
Das bedeutet einen Rekord. Denn neue Siege in der Fremde, insgesamt 31 Punkte schafften die Saints bisher noch nie. Das spricht für das Pressing, das Southampton bei Hasenhüttl gelernt hat. Vor der letzten Runde im St. Mary´s gegen Sheffield hat Southampton bereits zehn Punkte mehr als in der vergangenen Saison. Das Derby dauerte 99 Minuten, brachte wie meist bei Southampton Spannung bis zur letzten Sekunde: Führung durch das 21.Saisontor von Danny Ings knapp vor der Pause. Nach 58 Minuten vergab er mit einem Elfmeter die Chance auf die vorzeitige Entscheidung. In der 94.Minute annullierte der Videoreferee den Ausgleich von Bournemouth wegen Abseits, erst in der 98.Minute fiel der zweite Treffer durch Joker Che Adams. „Wir haben alles getan, um drei Punkte zu holen“, freute sich Hasenhüttl.
Das bedeutet vorübergehend Platz elf. Die „Cherries“ von Bournemouth blieben vor der letzten Runde auf einem Abstiegsplatz. Leicester könnte stark ersatzgeschwächt Rang vier und damit das Champions League-Ticket durch das 0:3 (0:3) in London bei Tottenham verspielt haben. Für Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs ist die Saison wegen einer Adduktorenverletzung beendet, er muss wahrscheinlich sogar bis Ende August pausieren. Manchester United kann Mittwoch in Old Trafford schon mit einem Punkt eggen West Ham Leicester überholen, bevor es Samstag zum direkten Duell in Leicester kommen wird.
In der Championship, der zweiten Liga, gibt es für den Österreicher-Klub Barnsley mit Trainer Gerhard Struber sowie den Legionären Manfred Sollbauer, Marcel Ritzmaier und Patrick Schmidt noch eine Mini-Hoffnung auf den Klassenerhalt durch eine wundersame Rettung in der letzten Runde. Möglich gemacht hat dies Sonntag Ex-Admiraner Schmidt drei Tage vor einem 22. Geburtstag. In der 82.Minute wechselte Struber den Stürmer für Ritzmaier ein, in der Nachspielzeit traf der Stürmer mit links zum 1:0 (0:0) gegen Nottingham. Dementsprechend groß der Jubel (Bild oben des gebürtigen Eisenstädters, des Neffen von Philipp Hosiner. Sein drittes Saisontor bei 28 Einsätzen, davon allerdings nur zwei in der Startelf. Ein ähnliches Husarenstück war ihm drei Tage vor Weihnachten in Millwall gelungen. In der 84. Minute eingetauscht, in der Nachspielzeit per Kopf das Tor zum 2:1.
Die Szenarien zur Rettung am Mittwoch Abend: Barnsley liegt als Vorletzter je zwei Punkte hinter Luton und Charlton, müsste beide überholen, um nicht abzusteigen. Dazu müsste ein Auswärtssieg beim Dritten Brentford gelingen, der noch eine Chance hat, den Zweiten West Bromwich zu überholen und direkt in die Premier League aufzusteigen. Luton empfängt den Zehnten Blackburn, Charlton gastiert bei Aufsteiger Leeds. Eher unwahrscheinlich, dass die Rettung gelingt. Ex-Wolfsberg-Trainer Struber übernahm Barnsley im November nach 16 Runden mit nur einem Sieg und neun Punkten am Tabellenende. Seine Bilanz: Zehn Siege, sieben Unentschieden, zwölf Niederlagen, 37 Punkte aus 29 Spielen. Normal eher keine Bilanz zum Absteigen. Strubers Vertrag gilt auch für die dritte Liga. So wie der von Sollbauer, Ritzmaier und Schmidt.