Seit 19. Jänner, seit dem 0:2 bei Meister Liverpool an der Anfield Road, verlor Manchester United keines seiner zehn Auswärtsspiele in der Premier League, gewann davon acht. Endet die beeindruckende Auswärtsserie Sonntag Nachmittag im St. Mary´s beim FC Southampton, bei den „Saints“ von Ralph Hasenhüttl, die nach sieben Runden ohne Niederlage als Fünfter fünf Plätze vor United liegen? Zufall war es sicher keiner, dass englische Medien am Donnerstag Hasenhüttl mit dem Trainerjob in Old Trafford in Zusammenhang brachten. Dort ist die norwegische Klubikone Ole Gunnar Solskjaer nicht mehr unumstritten. Das Scheitern im Semifinale der Europa League gegen den FC Sevilla, ein 1:6-Heimdebakel gegen Tottenham und seinen Vorgänger Jose Mourinho, ein 0:1 gegen Arsenal in Old Trafford ließen Zweifel, ob der Trainer noch richtige ist.
Normal gilt der Trainerjob in Old Trafford als einer der attraktivsten und begehrtesten. Doch von Hasenhüttl kam rasch eine Antwort, die alle Spekulationen beendete: „Ich kann mir keinen schöneren Job als Southampton vorstellen. Die Arbeit macht Riesenspaß, ich kann im Verein alles bewegen, was ich bewegen möchte, so handeln, wie ich es für richtig halte. Zu meinem Chef Martin Semmens ist ein Vertrauen gewachsen, dass ich so bisher weder bei Leipzig oder Ingolstadt kannte. Meine Frau und ich lieben Südengland, die Menschen mögen uns!“ Klarer geht´s nicht mehr: Manchester United interessiert ihn nur als Gegner, nicht als Arbeitgeber.
Mit Torjäger Danny Ings und Nathan Redmond muss er wieder seine besten Offensivspieler vorgeben, aber nichtsdestotrotz prophezeite Hasenhüttl: „Wir werden auch gegen Manchester United unserer Fortschritte im Spiel mit dem Ball zeigen, keine Angst vor der Qualität von United zeigen!“ Vor Stars wie den Portugiesen Bruno Fernandes, Weltmeister Paul Pogba, Marcus Rashford oder Anthony Martial. Letzte Saison gab es zwei Unentschieden – 1:1 in Southampton, 2:2 in Old Trafford. Diese Saison ist Southampton bisher eindeutig besser. Was Hasenhüttl besonders freut: Zum nächsten Heimspiel gegen Sheffield am 13. Dezember dürfen erstmals seit März Zuschauer in St. Mary´s. Wenn auch nur 2000.
Da Liverpool Samstag in Brighton nur ein 1:1 schaffte, könnt Southampton mit einem Sieg bis auf einen Punkt an den Titelverteidiger herankommen. Von dem sich Tabellenführer Tottenham vier Tage vor dem Europa League-Gastspiel in Linz gegen den LASK mit einem Sieg im Londoner Derby gegen Chelsea um zwei Punkte absetzen könnte. Live zu sehen bei Sky wie auch zuvor zuvor Southamptons Duell gegen Manchester United.