Fußball

Hütter verlor 41 Tore! „Austria-Killer“ Andre Silva ist die neue Hoffnung

Es war kein einfacher Sonntag für Adi Hütter (Bild oben), bevor sich ein Happy End mit drei Punkten und einem neuen Stürmer abzeichnete. Zunächst verlor der Trainer von Eintracht Frankfurt mit Kroatiens Vizeweltmeister Ante Rebic auch den letzten verbliebenen Stürmer aus der Torfabrik der letzten Saison. Im Mai wechselte Luka Jovic zu Real Madrid, einen Monat später Sebastien Haller nach London zu West Ham. Das brachte der Eintracht 100 Millionen Euro. Der 25jährige Rebic wollte unbedingt nach Italien zu Milan, stand auf eigenen Wusch nicht mehr im Kader gegen Fortuna Düsseldorf. Zur Pause sah das bei 0:1 gar nicht gut aus, der Eintausch des von Sporting Lissabon, dem Europa League-Gegner des LASK,0 geholten Bas Dost brachte die Wende. Der Holländer köpfelte den Ausgleich, der Portugiese Goncalo Paciencia sorgte für Hütters zweiten Sieg in den ersten drei Runden. Seit Montag ist er nicht mehr der einzige portugiesische Stürmer in Frankfurts Kader.

Denn sozusagen im Tausch gegen Rebic kommt aus Mailand Andre Silva. Und das sieht Hütter durchaus positiv: „Wenn man seine Statistiken sieht, weiß man, dass er ein guter Stürmer ist.“ 38 Millionen Euro ließ es sich Milan vor zwei Jahren kosten, um Andre Silva vom FC Porto zu bekommen. Doch die großen Auftritte im rot-schwarzen Dress blieben überschaubar. Zwei der wenigen gelangen im Herbst 2017 in der Europa League gegen die Wiener Austria: Bei den zwei 5:1-Siegen gegen Violett traf Andre Silva fünfmal. Dreimal im Happel-Stadion, zweimal in Mailand. Letzte Saison war der „Austria-Killer“ bereits an den FC Sevilla verliehen, der ihn im Juli wieder zurückschickte. Milans neuer Trainer  Marco Giampolo scheint auch nicht mit ihm zu planen, obwohl er ihn am Samstag beim 1:0 gegen Brescia im Meazza-Stadion 61 Minuten spielen ließ. Zur gleichen Stunde gewann Ex-Rapidler Mert Müldür sein erstes Spie in der Serie A: Beim 4:1 von Sassuolo gegen Sampdoria spielte er als rechter Verteidiger durch, gab den Assist zum 4:0.

Die Statistiken von Andre Silva, die Hütter so beeindruckten: 24 Tore in 58 Spielen für Porto, zehn in 41 für Milan, elf in 40 für Sevilla. Dazu 33 Länderspiele für Portugal mit 15 Treffern. Jetzt soll es auch in Frankfurt funktionieren. Hütter ist guter Dinge, mit dem Finish der Übertrittszeit nicht unzufrieden. Obwohl er Rebic eigentlich nicht verlieren wollte. Aber Reisende soll man ja bekanntlich nicht aufhalten.

Die ganz großen Knaller blieben am letzten Tag der Übertrittszeit aus. Italiens Vizemeister Napoli, der Champions League-Gegner von Red Bull Salzburg, sicherte sich von Tottenham den 34jährigen spanischen Mittelstürmer Fernando Llorente. Wolfsbergs Europa League-Gegner AS Roma lieh von Arsenal den georgischen Mittelfeldspieler Henrik Mkhitaryan und von Atletico Madrid den Kroaten Nikola Kalinic aus, verlieh Tschechen-Stürmer Patrik Schick für 3,5 Millionen Euro an RB Leipzig.  Viel Hektik herrschte bei Frankreichs Meister Paris St.Germain: Von Inter Mailand kam der dort in Ungnade gefallene argentinische Torjäger Mauro Icardi, von Real Madrid im Tausch gegen die bisherige Nummer eins, Alphonse Areola, Keylor Navas, der 32jährige Teamtorhüter von Costa Rica, der einen Vieerjahresvertrag bekam.  Schon Sonntag sicherte sich Paris vom FC Sevilla auf Leihbasis den spanischen Tormann Sergio Rico.  Der Ex-Klub von Max Wöber holte aus London von Westham den mexikanischen Stürmer Chicharito, gab den dänischen Innenverteidiger Simon Kjaer an Atalanta Bergamo ab,

Auch ein österreichischer Legionär wechselte den Klub: Ex-Teamspieler Martin Harnik kehrte  in seine Geburtsstadt Hamburg zurück, stürmt künftig mit dem Tiroler Lukas Hinterseer für den Tabellenführer der zweiten Liga. Der Hamburger SV konnte anders als Rapid den Harnik-Deal mit Werder Bremen finanziell stemmen. Übernahm zunächst einmal die Hälfte des Harnik-Gehalts in Bremen, das sind rund eine Million Euro, ging für den Fall des Aufstiegs eine Kaufverpflichtung ein. Im Sommer 2020 wird Harnik eine Million Ablöse kosten. Mit dann 33 Jahren.

Foto: Roland Schopper.

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