Fußball

Im dritten Anlauf nach Hütteldorf: Braucht Rapid wirklich Lukas Grgic? Debrecen wartet

Schon vor drei und eineinhalb Jahren war er bei Rapid ein Thema. Damals zeigte Zoran Barisic noch als Sportchef Interesse an Mittelfeldspieler Lukas Grgic. Doch der wechselte im Sommer 2020 zum LASK, im Jänner 2022 von LASK zum kroatischen Spitzenklub Hajduk Split. Jetzt scheint Grgic (Bild), der am 17. August 28 Jahre alt wird, von Split nach Hütteldorf zu kommen, der fünfte und letzte Sommerkauf von Grün-Weiß werden. In kroatischen Medien ist von 750.000 Euro die Rede, die Rapid zu zahlen bereit ist, um Grgic aus dem bis 2024 laufenden Vertrag herauszukaufen. Wenn das stimmt, dann hätte Hajduk Split mit seinem 100.000 Euro-Kauf Grgic ein gutes Geschäft gemach, Rapid im Sommer knapp zwei Millionen Euro investiert, um die Mannschaft zu verstärken. Für Innenverteidiger Nenad Cvetkovic, Grgic und Matthias Seidl, der mit 400.000 Euro der billigste war. Fally Mayulu und das deutsche Talent Dennis Kaygin kosteten keine Ablöse.

Die Frage, ob Grgic einen Fortschritt bedeutet, Rapid wirklich helfen kann, drängt sich auf, wenn man sich seine Bilanz in den letzten fünf Jahren ansieht. 2018/19 spielte er in der zweiten Liga bei Ried, WSG Tirol holte ihn in die Bundesliga. Dort kam er auf 19 Einsätze. Dass Tirol nach der Saison 2019/20  in der Bundesliga blieb, lag am Konkurs von Mattersburg. Von Wattens ging es zurück zum LASK, wo Grgic vor seiner Rieder Zeit bei den Amateuren spielte. Die Bilanz in eineinhalb Jahren beim LASK: In der Bundesliga 22 Einsätze in der Startelf, in 13 Partien wurde er eingewechselt. Als die Linzer 2021 das Finale im Uniqa-Cup erreichten, gehörte er im verlorenen Endspiel gegen Red Bull Salzburg nicht zur Startelf. Bei Hajduk Split begann es für ihn im Frühjahr 22 nach Wunsch. Grgic gehörte zur Mannschaft, die das Cupfinale gegen Rijeka gewann. Als der kroatische Ex-Teamspieler Ivan Leko statt des Litauers Valdas Dambrauskas im Jänner 2023 Trainer wurde, änderte sich alles. Grgic war nicht mehr gesetzt. In dieser Saison gehörte er in keinem der bisherigen drei Spiele zum Kader. Weder im verlorenen Supercupspiel gegen Dinamo Zagreb noch in der Liga beim Auswärtssieg gegen den Serienmeister und gegen Rijeka. Einen Fixplatz bei Hajduk hat derzeit ein Ex-Austrianer: Torhüter Ivan Lucic.

Grgic gilt als Mann für´s Grobe. Braucht Rapid auf der Position der Nummer sechs einen solchen Typ oder doch einen, der nicht nur im Spiel gegen den Ball Qualitäten hat? Mag durchaus sein, dass er mehr bringt als der aktuell verletzte Aleksa Pejic oder auch Roman Kerschbaum. Aber genügt das, um ihn zu engagieren? Grgic wird Rapid nicht entscheidend besser machen. Bei Nikolas Sattlberger sieht es derzeit danach aus, als würde kein Weg an ihm vorbeiführen. Vielleicht wäre es zielführender, so wie dem 19 jährigen auch einem anderen aus dem eigenen Nachwuchs mehr Vertrauen zu schenken. Die Rede ist vom zwei Jahre älteren Moritz Oswald.

Beim Einstieg in die Qualifikation zur Conference League gibt es für Rapid einen ungarischen Gegner: Debrecen schaltete Alashkert aus Armenien im Elfmeterschießen mit 3:1 aus. Das Hinspiel in Jerewan gewann Debrecen 1:0, in Ungarn siegte Alashkert 2:1. Beim Gesamtscore von 2:2 entscheiden die besseren Elfmeterschützen.

Foto: Hajduk Split/Miro Galeba.

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